Rassismus in Vereinsnamen : Klub verbietet seinen Fans den Indianerschmuck
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Die Fans der Chicago Blackhawks tragen gerne Indianerschmuck. Bild: AP
In der Rassismus-Debatte ändert Football-Klub Washington Redskins seinen Namen. Die Chicago Blackhawks gehen einen anderen Weg. Sie untersagen ihren Fans das Tragen traditioneller Indianer-Kopfbedeckungen.
Die Chicago Blackhawks aus der nordamerikanischen Eishockey-Profiliga NHL werden ihren Namen nicht abgeben – dafür verbietet die Franchise ihren Fans ab sofort das Tragen der traditionellen Indianer-Kopfbedeckungen. Dies teilte des Team mit, dessen Name seinen Ursprung bei einem Indianerstamm hat. Ein ehemaliger Häuptling nannte sich so, was Frederic McLaughlin, der erste Besitzer des NHL-Teams, als Inspiration nahm.
„Diese Symbole sind heilig, sie gehören traditionell den Häuptlingen ihrer Stämme, die großen Respekt genießen“, teilte das Eishockey-Team mit. Dieser Kopfschmuck sollte nicht „als ein Kostüm oder als tägliche Kleidung“ genutzt werden. Anders als die Washington Redskins aus der amerikanischen Football-Liga NFL werden die Blackhawks ihren Namen jedoch nicht wechseln. Die Cleveland Indians aus der Baseball-Liga MLB erwägen, sich umzubenennen.
Die Namen der Teams waren zuletzt Teil einer öffentlichen Debatte, die im Zuge der Black-Lives-Matter-Bewegung an Fahrt aufgenommen hatte. Unter dem öffentlichen Druck legten die Redskins (Rothäute) ihren Namen ab, die Footballer aus der amerikanischen Hauptstadt laufen künftig als Washington Football Team auf.
Auch im Rugby wird die Debatte um Vereinsnamen geführt. Die Exeter Chiefs aus der englischen Liga werden aufgefordert, ihren Namen und das Logo, in dem ein Indianer zu sehen ist, abzulegen. Es gibt jeweils eine Petition in Fankreisen für und gegen eine Änderung. „„Indigene Völker haben immer wieder deutlich gemacht, dass alle Verwendungen ihrer Bilder auf diese Weise beleidigend, schädlich und inakzeptabel sind“, sagten die Kritiker. Andere behaupten, dass die Nutzung des Namens und der Symbole Respekt vor den amerikanischen Ureinwohnern bezeugen.
Exeter ist seit etwa 100 Jahren informell als Chiefs bekannt. Der Spitzname wurde aufgrund der damaligen Tradition der Vereine übernommen, ihre ersten Mannschaften als Chiefs zu bezeichnen. 1999 führte eine Umbenennung zur Einführung des aktuellen Abzeichens und Maskottchens. Der Klub sagte, er betrachte beide Positionen, um zu einer Entscheidung zu kommen, wie er mit der Problematik umgehen will.