
Leichtathletik-Kommentar : Schlechte Gesellschaft
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IAAF-Präsident Lamine Diack setzt mit der Hall of Fame seiner Verantwortungslosigkeit die Krone auf Bild: REUTERS
Bei der Zusammenstellung der Hall of Fame der Leichtathletik trumpft nichts als Leistung. Der Weltverband IAAF setzt damit seiner Verantwortungslosigkeit die Krone auf und verstärkt den Vorwurf, er verharmlose Doping.
Jetzt gehört auch die Polin Irena Szewinska dazu: Seit Anfang des Jahres hat der Welt-Leichtathletik-Verband IAAF seine Hall of Fame. Mit dreizehn Mitgliedern ist sie noch klein, zeigt aber schon ihr fatales Potential.
Als spielten kleine Jungs Autoquartett, trumpft nichts als Leistung: Olympiasiege, Weltmeisterschaften, Weltrekorde. Jesse Owens und Abebe Bikila gehören wie Fanny Blankers-Koen und Emil Zatopek zu den Ikonen ihrer Sportart.
Gerade deshalb verdienen sie ein zweifelhaftes Umfeld wie diese Ruhmeshalle nicht. Schließlich ist die Erinnerung an Carl Lewis und Al Oerter und vor allem an Wang Junxia aus der kurzlebigen Armee des Trainers Ma von mehr oder weniger starkem Doping-Verdacht durchsetzt.
IAAF-Präsident Lamine Diack setzt mit dieser Ehrenhalle seiner Verantwortungslosigkeit die Krone auf. Erst im vergangenen Jahr hat er eine Weltrekordliste für Junioren aufgelegt, darin die Bestleistung von Heidi Krieger.
Auch wegen Hormondopings ist aus der Kugelstoßerin ein Mann geworden. Dieser Andreas Krieger verlangt seit Monaten, dass seine Leistung gestrichen wird. Mit dieser Hall of Fame verstärkt Diack den Vorwurf, er verharmlose Doping.