Weltrekord im Stabhochsprung : Duplantis will noch mehr
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Diese Zahl soll nur eine Übergangsstation sein: „Ab jetzt werde ich die 6,20 Meter attackieren“. Bild: AFP
Verbissen ist er seit Monaten die Höhe angegangen, nun meistert er sie endlich: Armand Duplantis verbessert seinen Stabhochsprung-Weltrekord – und kündigt gleich das nächste Ziel an.
6,20 Meter sind in Reichweite im Stabhochsprung. Als Armand Duplantis, der 22 Jahre alte Schwede aus Louisiana in den Vereinigten Staaten, am Montagabend in Belgrad endlich, endlich seinen Weltrekord auf 6,19 Meter gesteigert hatte, versprach er mehr: „Nun werden wir in zwei Wochen die 6,20 Meter angreifen. Ich habe das Gefühl, dass ich noch höher springen kann, dass dies alles erst der Anfang ist“, sagte Duplantis im Blick auf die Hallen-Weltmeisterschaft am selben Ort in vierzehn Tagen: „ Ich denke, ich kann noch viel probieren, etwa die 6,20 Meter und mehr.“
Seit er im Februar 2020 innerhalb einer Woche den Weltrekord zunächst in Torun auf 6,17 Meter und dann in Glasgow, scheinbar mühelos, auf 6,18 Meter gesteigert hatte, jagte Duplantis der nächsten Höhe nach. Selbst beim Olympiasieg von Tokio im vergangenen Jahr ließ er 6,19 Meter auflegen – und musste erkennen, dass er zu viel wollte.
Der Ehrgeiz, die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie, der Ausfall vieler Veranstaltungen – Mondo, wie er genannt wird, flog hoch, aber nicht höher. In dieser Hallensaison ging er seinen dritten Weltrekord mit geradezu grimmiger Entschlossenheit an und steigerte die Resultate doch nur zentimeterweise: In Karlsruhe siegte er mit 6,02 Meter, in Berlin mit 6,03, in Uppasala mit 6,04 und in Birmingham mit 6,05. Jedes Mal versuchte er sich vergeblich am Rekord. Und ärgerte sich. In Belgrad klagte er: „Mit keiner Höhe hatte ich je solche Schwierigkeiten, noch nie im Leben.“
Zwar hat er den legendären Sergej Bubka längst überflügelt; dessen durch die gemeinsame Wertung von Leistungen in Hallen und Stadien ohnehin entwerteten, fast 26 Jahre alten Outdoor-Rekord von 6,14 Meter von Sestriere 1994 brach Duplantis 2020 in Rom. Doch wie der Ukrainer 35 Weltrekorde aufzustellen, dürfte unmöglich sein. Dafür müsste er, würde er stets einen Zentimeter höher springen, die Bestmarke auf 6,51 Meter steigern. Unvorstellbar.
Als sollte er seine einzigartige Überlegenheit demonstrieren, begann Duplantis den Wettbewerb am Montag bei 5,61 Meter, als alle Konkurrenten ausgeschieden waren. Er ließ 5,85 Meter folgen, 6,00 Meter. Dann war er schon bei der Weltrekord-Höhe. Er meisterte sie im dritten Versuch.