Handball-WM : Prokop plant keine Rückholaktion
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Die Mannschaft soll der Star sein: Bundestrainer Christian Prokop Bild: dpa
„Es geht nur über eine total funktionierende Gemeinschaft“, sagt Handball-Bundestrainer Prokop. Er schließt ein Comeback altgedienter Stars wir Glandorf oder Kraus für die Heim-WM aus.
Ein Comeback von Rückraumspieler Michael Kraus in der deutschen Handball-Nationalmannschaft bei der Heim-WM im Januar 2019 wird es nicht geben. Die Frage, ob er plane, Kraus zurückzuholen, beantwortete Bundestrainer Christian Prokop im Gespräch mit dem Magazin Handballwoche kurz und bündig mit: „Nein.“ Auch Linkshänder Holger Glandorf wird nicht in Prokops Kader zurückkehren.
Kraus, 2007 mit der deutschen Mannschaft um Bundestrainer Heiner Brand Weltmeister, hatte in den vergangenen Wochen mit beständig guten Leistungen in der Bundesliga auf sich aufmerksam gemacht. Der Regisseur des TVB Stuttgart, zum letzten Mal Anfang 2015 für Deutschland im Einsatz, zeichnete sich vor allem durch eine hohe Trefferquote in nahezu jedem Spiel aus. Kraus hatte zuletzt mehrfach betont, für eine Rückkehr in die Nationalmannschaft bereit zu stehen.
Spielplan der Handball-WM 2019 in Deutschland und Dänemark
Auch der Sportvorstand des Deutschen Handballbundes (DHB), Axel Kromer, hatte eine Rückkehr von Kraus nicht ausgeschlossen. „Er ist ein Top-Sportsmann, der sich auch in Nationalmannschafts-Zeiten immer top dargestellt hat. Von daher kann es keinen Grund geben, die Tür für ihn vorzeitig zu schließen“, hatte Kromer noch Anfang November gesagt.
Rund 50 Tage vor dem WM-Eröffnungsspiel gegen Südkorea am 10. Januar in Berlin hat Prokop im Rückraum einige Personalsorgen. Vor allem der Ausfall von Toptorjäger Julius Kühn (Kreuzbandriss) wiegt schwer. „Der Ausfall von Julius ist nicht Eins zu Eins zu ersetzen“, sagte Prokop: „Es geht nur über eine total funktionierende Gemeinschaft.“ Dennoch sieht der Bundestrainer seine Mannschaft „auf allen Positionen inklusive Rückraum wettbewerbsfähig“.
Viel Zeit für die Feinjustierung bleibt dem deutschen Team nicht mehr. Schon am 10. Dezember wird Prokop einen vorläufigen 28er-Kader nominieren, der nach den verbleibenden Testspielen gegen Polen (12. Dezember in Rostock), Tschechien (4. Januar in Hannover) und Argentinien (6. Januar in Kiel) bis zum Anpfiff des WM-Eröffnungsspiels am 10. Januar auf 16 Spieler reduziert werden muss.