Giro d’Italia : Infekt aus Irland nimmt Kittel aus dem Rennen
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Sieger im Sprint: Nacer Bouhanni Bild: dpa
Der Franzose Bouhanni sichert sich den Sieg auf der 4. Giro-Etappe in Bari. Marcel Kittel hatte sich nach zwei Etappensiegen wegen einer fiebrigen Erkältung zurückziehen müssen.
In Abwesenheit des erkrankten Topsprinters Marcel Kittels hat Nacer Bouhanni seinen ersten Etappensieg beim 97. Giro d’Italia herausgefahren. Der Radprofi aus Frankreich gewann am Dienstag den Massensprint in Bari nach 121 Kilometern vor dem Italiener Giacomo Nizzolo. Ein Sturz 900 Meter vor dem Ziel hatte den Ausgang der ersten Etappe auf italienischem Boden nach dem Irland-Abstecher beeinflusst.
Der Australier Michael Matthews behauptete das Rosa Trikot und griff nicht in den Endspurt auf dem winkligen Stadtkurs ein. Die Zeiten für das Gesamtklassement wurden vor der letzten Runde 8,7 Kilometer vor dem Ziel genommen.
Der bisherige Giro-Dominator Kittel hatte sich nach zwei Etappensiegen zurückziehen müssen - eine fiebrige Erkältung hatte den 26 Jahre alten Giant-Shimano-Sprinter außer Gefecht gesetzt. „Der Giro hat mich früher erwischt als gedacht - ich muss dieses wunderbare Rennen wegen Fiebers aufgeben. Ich bin total enttäuscht“, twitterte der 26 Jahre alte Radprofi aus Erfurt, der die zweite und dritte Etappe am Samstag und Sonntag im verregneten Irland gewonnen hatte.
Der Träger des Roten Punktetrikots war zum Start des 4. Tagesabschnitts in Giovinazzo nicht mehr angetreten. Zusammen mit seinem Manager Jörg Werner und seinem Team muss er sich jetzt Gedanken über den weiteren Saisonverlauf im Hinblick auf die Tour de France machen. „Vielleicht müssen wir das geplante Trainingslager in der Sierra Nevada in drei Wochen verschieben“, erklärte Werner.
Kittel hatte sich den Infekt offensichtlich im kalten Irland geholt. „Marcel hatte sich schon vor zwei Tagen nach seinem zweiten Sieg in Dublin nicht 100-prozentig gefühlt. Seine Beschwerden besserten sich etwas am Ruhetag. Aber heute beim Frühstück hatte er dieselben Symptome, und wir haben mit der medizinischen Abteilung entschieden, ihn nicht starten zu lassen“, erklärte Team-Coach Marc Reef.