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Leichtathletik : Aus für Hochsprung-Meeting in Eberstadt

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Große Sprünge vor großer Kulisse in kleiner Gemeinde: Mutaz Essa Barshim beim Höhenflug in Eberstadt. Bild: dpa

Keine Sprünge mehr über Telefonhäuschen oder Wohnzimmertüren: die Leichtathletik verliert eines ihrer bekanntesten Events, das Hochsprung-Meeting in Eberstadt.

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          Die Leichtathletik verliert eines der hochkarätigsten Meetings der Szene. Sportdirektor Peter Schramm kündigte am Freitag an, dass die 40. Auflage des Hochsprung-Sportfests in Eberstadt am 25./26. August die letzte sein wird. „Wir können das Meeting aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr fortführen“, erklärte der 75-Jährige der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Nach Rückzug des Hauptsponsors fehlen dem Vernehmen nach 40.000 Euro im Gesamtetat von 160.000 Euro.

          Bei dem nach Eigenwerbung „bedeutendsten Hochsprung-Meeting der Welt“ wurden im Laufe der Jahrzehnte zwei Weltrekorde, vier Europarekorde und 18 Landesrekorde aufgestellt. Zudem konnten 238 Sprünge über die imaginäre Höhe eines Telefonhäuschens bewundert werden - über mindestens 2,30 Meter. Bei den Frauen waren in 16 Jahren 18 Sprünge über die im Frauen-Hochsprung magische Höhe einer Wohnzimmertür zu sehen: zwei Meter.

          Fast alle Weltmeister und Olympiasieger waren auf der kleinen Anlage am Eberfürst, dem Hausberg von Eberstadt, im Verlauf der Jahrzehnte zu sehen gewesen. Der kubanische Olympiasieger und Weltmeister Javier Sotomayor siegte fünfmal. Auch die deutschen Sprunggrößen wie Ariane Friedrich und Marie-Laurence Jungfleisch sowie Carlo Thränhardt, Dietmar Mögenburg, Gerd Nagel und Raúl Spank waren Stammgäste.

          „Es ist äußerst schade, dass es das Hochsprung-Mekka nicht mehr geben wird“, kommentierte Jürgen Kessing, der neue Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), gegenüber der Verbands-Homepage Leichtathletik.de den Abschied von dem großen Sportereignis in der kleinen Weinbaugemeinde bei Heilbronn: „damit fehlt künftig ein wichtiges Event in der Veranstaltungsszene.“

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