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Eishockey-WM der Frauen : Aus Fehlern lernen

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Beim 0:7 gegen Kanada waren die deutschen Eishockey-Frauen chancenlos. Bild: dpa

Die deutsche Eishockey-Mannschaft der Frauen scheidet im WM-Viertelfinale aus – kein schlechtes Ergebnis. Wirklich zufrieden ist dennoch niemand. Denn die Spielerinnen wollen mehr.

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          Es ist bei Eishockey-Weltmeisterschaften guter Brauch: Erlebt ein Team sein letztes Spiel, werden die besten drei Aktiven des Turniers geehrt, dazu gibt es Geschenke von Sponsoren, meist eine teure Uhr aus der Schweiz. Das Erinnerungsfoto zeigt dann allerdings selten glückliche Menschen.

          Für die meisten Teams ist das letzte Turnierspiel ja eine Niederlage. Und so blickten am Sonntag auch Torhüterin Franziska Albl, Verteidigerin Tanja Eisenschmid und Stürmerin Julia Zorn eher missmutig in die Kamera, als sie sich ihre Präsente nach dem 2:3 im Platzierungsspiel gegen Russland abholten. Am Ende stand für die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) bei der WM in Kanada Rang acht.

          Insgeheim hatten sie sich beim DEB etwas mehr erhofft. Zwar wurde das offizielle Ziel Viertelfinale erreicht, Trainer Thomas Schädler sprach hinterher von „wirklich guten Spielen auf einem hohen Niveau“, aber für einen Platz unter den ersten fünf reichte es nicht. Und der wäre entscheidend für die nächsten Turniere gewesen.

          Der Weltverband IIHF lässt die Top 5 der Weltrangliste nämlich stets in einer Gruppe spielen, für die K.-o.-Phase sind sie automatisch qualifiziert. Die übrigen fünf Nationen – darunter Deutschland – spielen in der B-Gruppe die letzten drei Viertelfinal-Tickets aus. Die IIHF will so zu einseitige Spiele in der Gruppenphase verhindern.

          Früher war das sicher sinnvoll, weil die Leistungsunterschiede zu gravierend waren, zuletzt hat das Frauen-Eishockey aber in zahlreichen Ländern einen Sprung gemacht. Nicht nur, dass Finnland den Rückstand zu den „Überteams“ aus Kanada und den Vereinigten Staaten verkürzt hat und 2019 gar im Finale stand, dahinter begegnen sich immer mehr Mannschaften auf Augenhöhe.

          Doch das starre Turnierformat lässt Austausch zwischen den Gruppen kaum zu, da die Besten der zweiten Gruppe im Viertelfinale automatisch auf die drei Topteams treffen. Wenig überraschend schieden sie auch jetzt in Kanada allesamt in der ersten K.-o.-Runde aus.

          Das galt auch für die Deutschen, die beim 0:7 gegen Kanada chancenlos waren. Torschussverhältnis: 3:52. Doch bis dahin konnte sich der Turnierverlauf allemal sehen lassen: Zwei Siege gegen Ungarn (3:0) und Dänemark (3:1), zwei Niederlagen gegen Tschechien (0:2) und Japan (1:2), da war das erwartbare Ausscheiden zu verschmerzen.

          Ärgerlicher war das abschließende 2:3 gegen Russland. Gegen den Vierten aus der Topgruppe waren die Deutschen phasenweise die bessere Mannschaft, führten 1:0 und bis ins letzte Drittel 2:1. Am Ende hatten sie noch diverse Ausgleichschancen, trafen die Latte, einmal kullerte der Puck Zentimeter vor der russischen Torlinie entlang. Doch es reichte nicht.

          Im September geht es in den Klubs weiter, im November steht das wichtigste Turnier des Jahres an: die Olympiaqualifikation in Füssen. Da seien die Spiele gegen Größen wie Kanada oder Russland genau die richtige Vorbereitung gewesen: „Aus diesen Fehlern lernen wir“, versprach Bundestrainer Schädler.

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