„Der Sport weiß mehr als die Virologie“
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Für das Kindeswohl: Rennen, Spielen, Toben ist nicht nur gesund. Heranwachsende entfliehen beim Sport auch häuslicher Gewalt. Bild: Getty
Sportmediziner Perikles Simon über Bewegung als „mikrobenschleudernden Höhepunkt der Menschlichkeit“ – und darüber, wie besonders Kinder in der Corona-Krise unter fehlender körperlicher Interaktion leiden.
Professor Perikles Simon leitet die Abteilung für Sportmedizin an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Er promovierte in Humanmedizin sowie in Verhaltens- und Neurobiologie. Eines seiner Spezialgebiete ist die Dunkelfeldforschung in der Epidemiologie, in der man nur noch mit mathematischen und kriminologischen Modellen genauere Ergebnisse erhält. Der 47 Jahre alte Freiburger weist darauf hin, dass er mit Hilfe der Bioinformatik und der angewandten Statistik in der Lage ist, die Daten komplexer Testverfahren zu verrechnen. Seine Forschungsergebnisse zum Thema Doping belegten, dass die Dunkelziffer wesentlich höher sein muss, als es die Ergebnisse des Kontrollsystems suggerieren.
Simon hat das erste Verfahren zum Nachweis von Gendoping entwickelt, zu den Technikfolgen der Gentherapie geforscht und Politiker der Europäischen Union jahrelang beraten. Praktische Erfahrungen im Sport sammelte er als leistungsstarker Langläufer. Heute sieht er sich mit Blick auf seine Arbeit als „Zehnkämpfer“ im Vergleich zu den Spezialisten aus der Virologie und der Epidemiologie. Simon will als interdisziplinärer Forscher nicht nur eine Perspektive, sondern möglichst viele wahrnehmen, um das Gesamtbild erfassen zu können.
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