Radsport : Contador gewinnt Vuelta, Degenkolb verteidigt Grün
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Bewegter Sieger: Alberto Contador hat zum dritten Mal die Rundfahrt durch seine spanische Heimat gewonnen Bild: dpa
Radprofi Alberto Contador hat die Spanien-Rundfahrt zum dritten Mal in sechs Jahren gewonnen. Er siegte vor dem Briten Chris Froome. Der deutsche Profi John Degenkolb eroberte das Grüne Trikot. Ein Australier beweist bemerkenswerte Ausdauer.
Alberto Contador hat sich zum dritten Mal nach 2008 und 2012 den Gesamtsieg bei der Spanien-Rundfahrt gesichert. In der Endabrechnung verwies er den Briten Chris Froome, der dem 31 Jahre alten Spanier besonders in der letzten Woche einen Kampf auf Biegen und Brechen geliefert hatte, um 1:10 Minuten auf Rang zwei. Dritter wurde Contadors Landsmann Alejandro Valverde (+1:50)
Die beiden Erstplatzierten beeindruckten besonders durch blitzschnelle Heilungsprozesse. Sowohl Contador (Scheinbeinbruch) als auch Froome (Brüche an beiden Handgelenken) hatten die Tour de France vor acht Wochen nach bösen Stürzen aufgeben müssen. Noch am Sonntag erhielt der Spanier das Angebot, seinen mit etwa fünf Millionen Euro pro Jahr dotierten Vertrag bis 2017 ium Tinkoff-Team zu verlängern.
Der Großverdiener hatte spätestens am Samstag mit seinem zweiten Etappensieg auf der Höhe von Ancaris mit 16 Sekunden vor dem verzweifelt kämpfenden Froome alles klar gemacht. Sein Rotes Trikot geriet im Finale am Sonntag, dem 9,7 Kilometer langen Einzelzeitfahren am Wallfahrtsort Santiago de Compostela, nicht mehr in Gefahr.
Den letzten Tagessieg sicherte sich der Italiener Adriano Malori in 11:12 Miuten, der vor allem davon profitierte, noch auf trockenen Straßen unterwegs gewesen zu sein. Die ansonsten starken Zeitfahrer Contador und Froome spielten keine Rolle. Sir Dave Brailsford, Teamchef von Froome, hatte Contador schon vorher gratuliert: „Der Stärkste hat gewonnen“.
Degenkolb bringt Grünes Trikot in Sicherheit
Der Kampf um das Grüne Trikot des Punktbesten war bis zum letzten Tag spannend. Der vierfache Etappensieger John Degenkolb konnte es sich zum ersten Mal sichern. „John ist in sehr guter Verfassung und geht zu Recht als Kapitän der deutschen Mannschaft ins WM-Rennen“, lobte Jens Zemke, sportlicher Leiter des Konkurrenz-Teams MTN Qubeka, den 25 Jahre alten Thüringer.
In Bezug auf seine WM-Chancen blieb Degenkolb, der sich in Spanien nach der Tour-Enttäuschung mit dem entgangenen, heiß ersehnten ersten Etappensieg in Topform fuhr, zurückhaltend: „Bei solch einem Rennen kommt es auf die Tagesform und die Umstände an. Ich will mich jetzt nicht sehr weit aus dem Fenster lehnen. Aber ich fühle mich gut und habe eine starke Mannschaft im Rücken“. Vor zwei Jahren in Valkenburg fuhr er auf den vierten WM-Rang - diesmal soll es ab 21. September in Ponferrada/Spanien noch besser laufen.
Erstaunliche Bestmarke
Eine erstaunliche Bestmarke stellte der Australier Adam Hansen auf: Der Etappensieger vom Freitag beendete seine zehnte große Länder-Rundfahrt in Folge. Er startete seine erstaunliche Serie 2011 mit der Vuelta. Nur der Spanier Bernardo Ruiz schaffte zwischen 1954 und 1958 zwölf Rundfahrten.