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Doping im Boxen : Eine Probe in zwei Jahren

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Mit Dopingproben müssen sich Amateurboxer wohl weniger befassen. Bild: Daniel Pilar

Der Internationale Verband der Amateur-Boxer ist im Anti-Doping-Kampf quasi nicht aktiv. Auch ein knappes Dutzend anderer Sport-Verbände zeigt so gut wie kein Interesse an der Mitarbeit im Doping-Kontrollsystem.

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          Der Internationale Verband der Amateur-Boxer Aiba hat in den vergangenen beiden Jahren außerhalb von Wettkämpfen eine einzige Doping-Probe von seinen um Olympia-Startplätze kämpfenden Athleten genommen. Der Londoner „Telegraph“ berichtet, die Doping-Kontrolle sei im Jahr 2014 gemacht worden, 2015 habe die Aiba in dieser Hinsicht nichts mehr unternommen. Die britische Zeitung beruft sich bei ihrer Darstellung auf einen Bericht der Welt-Anti-Doping-Agentur Wada, der nach einem Besuch am Aiba-Verbandssitz in Lausanne in der Schweiz erstellt wurde. Zudem sei die Aiba nur einer aus dem Kreis von „rund einem Dutzend“ internationaler Sport-Verbände, die so gut wie kein aktives Interesse an der Mitarbeit im Doping-Kontrollsystem zeigten.

          Die Wada habe sich geweigert, die anderen Verbände zu nennen, schreibt der „Telegraph“, die Zahlen aus 2014 belegten aber eine Probe des Welt-Taekwondo-Verbands und sechs der Internationalen Judo-Föderation. Der Bericht zitiert eine Wada-Sprecherin, die auf die Strategie der Anti-Doping-Agentur verwies, „Bereiche zu identifizieren, in denen sich Verbände verbessern können und ihnen dabei zu helfen, diese Problembereiche anzugehen“. Es sei aber möglich, einen Verband, der den Anti-Doping-Kodex nicht umsetze, vom „Unabhängigen Compliance-Überprüfungs-Komitee“untersuchen zu lassen. Dies sei im Falle der Aiba bislang nicht geschehen.

          Ein Sprecher der Aiba sagte, „Anti-Doping ist von höchster Bedeutung“ für den Verband, da könne es keine Kompromisse geben. Die Überprüfung durch die Wada sei Teil dieser Verbandspolitik, seit Juli 2015 habe man entschieden, auch außerhalb von Wettkämpfen Doping-Proben nehmen zu wollen. Die Aiba sei verpflichtet, eine „wahre Anti-Doping-Politik zu betreiben“, allerdings dürfe nicht vergessen werden, dass die Boxer „bereits jetzt großflächig“ von den jeweiligen nationalen Anti-Doping-Agenturen getestet würden.

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