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Boston-Marathon : Gelassenheit und Gottvertrauen

Der Sieger in Boston: Wesley Korir

Der Sieger in Boston: Wesley Korir Bild: AFP

Weil mehr als 250 kenianische Marathonläufer die Norm für Olympia erfüllt haben, wird jedes Rennen zu einem Nominierungswettlauf. In Boston singt Wesley Korir Kirchenlieder und gewinnt.

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          Auch beim Boston-Marathon ist der Favorit und kenianische Olympiakandidat gescheitert. Geoffrey Mutai, der schnellste Marathonläufer der Welt, seit er das Rennen im vergangenen Jahr in 2:03:02 Stunden gewann, war am Montag der Hitze von mehr als dreißig Grad Celsius und dem Tempo, mit dem er ins Rennen ging, nicht gewachsen. Kurz nachdem er seinen ersten Schluck Wasser genommen hatte, bei Kilometer 25, musste er wegen Magenkrämpfen aufgeben.

          Michael Reinsch
          Korrespondent für Sport in Berlin.

          Mit Gelassenheit und Gottvertrauen gelang seinem Landsmann Wesley Korir der Erfolg. Der 29 Jahre alte Biologe, der in Amerika studiert hat und sich um die amerikanische Staatsbürgerschaft bewirbt, trank regelmäßig und stimmte Kirchenlieder an, während die Favoriten attackierten. Auf der zweiten Hälfte der 42,195 Kilometer arbeitete er sich von Platz sechs aus vor. Obwohl er über zehn Minuten länger ins Ziel brauchte als Mutai vor einem Jahr, genau 2:12:40 Stunden, siegte er vor Levy Matebo (2:13:06) und Bernard Kipyego (2:13:13).

          Die drei Kenianer kämen für Olympia nicht in Frage, sagte der Vorsitzende ihres Verbandes, Isaiah Kiplagat, in Boston. Von mehr als 250 kenianischen Läufern, die mit einer Zeit unter 2:15 Stunden die Bedingungen zur Olympiaqualifikation erfüllen, hat Athletics Kenya sechs ausgewählt, die innerhalb von acht Tagen um die drei Startplätze von London 2012 kämpfen sollen. „Zeit plus“ sei das Kriterium, sagte Kiplagat vage; dazu gehöre die Fähigkeit, ohne Tempomacher schnell zu laufen. Mutai, 2011 Sieger von Boston und New York, sei deshalb noch nicht aus dem Rennen.

          Zieleinlauf mal anders: Remus Medley hatte Krämpfe in den Beinen - also ging er auf Händen über die Linie Bilderstrecke
          Zieleinlauf mal anders: Remus Medley hatte Krämpfe in den Beinen - also ging er auf Händen über die Linie :

          Moses Mosop, der am Sonntag in Rotterdam den Weltrekord von 2:03:38 Stunden unterbieten wollte - die Bestzeit von Boston wird vom Weltverband nicht anerkannt - und der mit Tempomacher in 2:05:01 Stunden lediglich Dritter wurde hinter den Äthiopiern Yemane Adhane (2:04:47) und Getu Felete (2:04:48), dürfte seinen Status als Olympiakandidat verspielt haben. Am Sonntag rennen Weltmeister Abel Kirui sowie die Sieger von Berlin, Frankfurt und London 2011, Patrick Makau, der den Weltrekord hält, Wilson Kipsang und Emmanuel Mutai in London um die Olympianominierung. „Boston ist für mich das Olympia der Marathonläufe“, sagte Korir.

          Auch im Frauenwettbewerb kamen die ersten drei aus Kenia. Sharon Cherop besiegte in 2:31:50 Stunden Jemima Jelagat und Georgina Rono und gewann wie Korir 150.000 Dollar.

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