Platzweihe in der Wirtschaftskrise: Im Jahr 1931 legt der FSV Frankfurt dank seiner jüdischen Vorstandsmitglieder mit einem Stadionneubau den Grundstein für große Erfolge, die nicht kommen durften. Bild: Institut für Stadtgeschichte/Georg Schmidter
Jüdische Unternehmer haben in Frankfurt ihren Klub wie heute Hopp professionalisiert und kommerzialisiert. Der FSV war sogar dem FC Bayern voraus – dann kamen die Nazis. Markwart Herzog über eine bis heute nachwirkende Zäsur.
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Als Direktor der Schwabenakademie und Sporthistoriker sind Sie bei Ihren Studien über die Verdrängung und den Ausschluss jüdischer Sportler und Sportfunktionäre in die Archive gestiegen. Beim Blick auf den Aufstieg des damaligen Spitzenklubs FSV Frankfurt haben Sie vor allem die jüdischen Funktionäre in den Blick genommen. Was haben Sie herausgefunden?
Dass in weniger als acht Jahren, beginnend 1925 mit der Wahl von Dr. David Rothschild zum 1. Vorsitzenden, eine kleine Gruppe von jüdischen Unternehmern und Industriellen einen Vorortverein zu einer der ersten Adressen des Sports in Deutschland gemacht hat. Sie hat den Klub bis 1933 modernisiert und professionalisiert. Vor allem Alfred J. Meyers hat es als 1. Vorsitzender geschafft, 1931 ein modernes Stadion am Bornheimer Hang hinzustellen. Das war in der Weltwirtschaftskrise eine sensationelle unternehmerische Leistung. Der gesamte Verein hat einen atemberaubenden Aufstieg hingelegt. Doch die sportlichen Erfolge haben sich in Grenzen gehalten. Nach der Teilnahme am Finale um die deutsche Meisterschaft 1925 gegen den 1. FC Nürnberg kam erst einmal nicht viel.
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