Eine Lehre: Anton Stach von Mainz 05 spürt im Bezirksliga-Spiel zwischen dem VfR Nierstein und TSV Mommenheim, was es heißt, Schiedsrichter zu sein. Bild: Michael Braunschädel
Die Bundesligaspieler Stach und Petersen wechseln bei einem Bezirksliga-Spiel die Seiten. Sie wollen dem deutschen Fußball helfen, junge Menschen für das Schiedsrichter-Amt zu begeistern. Das gelingt kurzfristig – weil der Lohn verlockt.
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Nach vier Minuten als Schiedsrichter weiß Anton Stach, worauf er sich eingelassen hat. „Hand!“, schreit ein Zuschauer, nachdem einem Spieler der Ball an den Arm geflogen ist. Stach versucht, sich von dem Zwischenruf nicht stören zu lassen, ebenso wie später von der lautstarken Forderung „Elfmeter!“ oder der Zurechtweisung „Ey, Schiri!“ nach einem angeblichen Foulspiel. Im „Riesling-Stadion“ in Nierstein stehen die Zuschauer so dicht am Platz, dass so gut wie jeder Einspruch deutlich vernehmbar ist.
Viel zu meckern über Schiedsrichterentscheidungen gibt es aber nicht an diesem Samstag, obwohl zwei blutige Anfänger das Spiel in der Bezirksliga Rheinhessen leiten. Die erste Halbzeit übernimmt Anton Stach, Bundesligaspieler bei FSV Mainz 05, die zweite Hälfte pfeift Nils Petersen, Stürmer beim SC Freiburg. Als ihr 45-minütiger Rollentausch vom Profi zum Schiri vorbei ist, haben sie ihre Lektion verstanden. „Schiedsrichter haben einen schweren Job und eine riesige Verantwortung“, sagt Stach. Petersen will seine Lektion in die Fußballwelt hinaus tragen: „Ich werde allen ins Gewissen reden, mit denen ich zu tun habe, dass Schiedsrichtersein eine schwere Aufgabe ist.“
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