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Schalke 0:0 in Bukarest : Fährmann mit Glück und Geschick

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Kein Gegentor, aber auch kein Sieg: Schalke-Torwart Ralf Fährmann Bild: dpa

Schalke kann sich auf Ersatztorwart Ralf Fährmann verlassen. Beim 0:0 in der Champions League in Bukarest hält er seinen Kasten sauber. Boateng ist derweil nicht schwerer verletzt und kehrt am Samstag zurück.

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          Mit ein wenig Glück und einigem Geschick hat Schalkes Torhüter Ralf Fährmann seine Bewährungsprobe in der Champions League bestanden. Der 25 Jahre alte Ersatzkeeper mit der Nummer 1 auf dem Trikot konnte als Vertreter des verletzten Timo Hildebrand beim 0:0 gegen Steaua Bukarest durchaus Punkte sammeln. „Zu Null zu spielen ist für mich persönlich gut. Aber ich brauche noch ein paar Spiele bis ich bei 100 Prozent bin“, sagte Fährmann am Dienstagabend nach seinem nicht ganz fehlerfreien Auftritt in Rumänien.

          Von den Verantwortlichen und den Mitspielern bekam der auch bei den Fans beliebte gebürtige Chemnitzer ausschließlich Lob. „Ralf hat lange nicht gespielt, deshalb musste er in die Partie reinfinden. Er hat seine Sache gut gemacht, ein paar Mal stark gehalten und gutes Stellungsspiel bewiesen“, meinte Christian Fuchs.

          Jens Keller ist überzeugt, dass Fährmann nach seinem Debüt in der Königsklasse weitere Einsätze verdient. „Er hat einige gute Bälle gehalten“, sagte der Trainer, der Verständnis für „eine Unsicherheit“ aufbrachte. „Das ist aber klar, weil er lange nicht gespielt hat.“ Da verpasste Fährmann im Herauslaufen den Ball, streckte stattdessen Steauas Federico Piovaccari nieder. „Ich kann nicht richtig einschätzen, ob es ein Elfer war. Aber ich musste in der Situation durchziehen“, sagte Fährmann. Gleichwohl hofft er auf weitere Chancen: „Dafür bin ich mehr als nur bereit.“

          Nach der tristen Nullnummer redeten sich die Schalker Verantwortlichen ihre Lage für das Vorrunden-Finale derweil schön. „Jetzt kommt es am letzten Spieltag zum Gruppen-Endspiel gegen Basel. Nun wissen wir vorher, dass wir unbedingt gewinnen müssen. Wir können ohnehin nicht gut auf Unentschieden spielen“, behauptete Manager Horst Heldt am Dienstagabend. Dabei hatte der Bundesligaverein soeben seine Ausgangsposition in der Gruppe E um den Achtelfinal-Einzug und weitere Millionen-Einnahmen nach den 0:0 in Bukarest verschlechtert.

          Knifflige Szene: Fährmann streckt  Federico Piovaccari nieder
          Knifflige Szene: Fährmann streckt Federico Piovaccari nieder : Bild: dpa

          Dass aus dem Krimi gegen den FC Basel am 11. Dezember kein Drama wird, davon ist Jens Keller trotz der dürftigen Leistung seiner verletzungsgeplagten Elf im Schneetreiben von Bukarest überzeugt. „Wer ins Achtelfinale will, muss solche Spiele gewinnen. Jetzt freuen wir uns auf das Finale“, meinte der Trainer zwei Tage nach seinem 43. Geburtstag. Vielleicht war Keller auch froh, dass er sein Team für den Showdown gegen den Schweizer Meister nicht groß motivieren muss.

          Die Eidgenossen zogen durch das überraschende 1:0 gegen den bereits qualifizierten Spitzenreiter FC Chelsea (9 Punkte) mit 8 Punkten an Schalke (7) vorbei und ist nun Zweiter. In zwei Wochen geht es nicht nur um den prestigeträchtigen Einzug unter die besten 16 europäischen Teams, sondern auch um viel Geld, das der notorisch klamme Revierklub gut gebrauchen kann. Weitere 3,5 Millionen Euro Uefa-Prämie ist die Achtelfinal-Qualifikation wert, deutlich weniger ist in der Europa League zu verdienen.

          „Wer ins Achtelfinale will, muss solche Spiele gewinnen“: Schalke-Trainer Jens Keller
          „Wer ins Achtelfinale will, muss solche Spiele gewinnen“: Schalke-Trainer Jens Keller : Bild: REUTERS

          „Wir hätten sowieso auf Sieg gespielt. Bis jetzt war es oft so, dass wir da waren, wenn es ans Eingemachte ging. Außerdem haben wir auf Schalke den zwölften Mann im Rücken“, erklärte Christian Fuchs. Auch Benedikt Höwedes suchte die positiven Aspekte, obwohl das Team kaum eine spielerische Entwicklung erkennen lässt. „Oft sind wir mit Drucksituationen gut umgegangen und haben dann Leistung gebracht“, sagte der Kapitän.

          Das galt auch für Ersatztorwart Fährmann. Es ist gut möglich, dass er im Bundesliga-Heimspiel gegen den VfB Stuttgart am Samstag (18.30 Uhr / Live im Bundesliga-Ticker bei FAZ.NET) weitere Spielpraxis sammeln kann. Keller weiß noch nicht, ob Hildebrand bis dahin wieder fit ist. Auch sonst gibt es viele personelle Fragezeichen. Unklarheit herrscht auch bei den angeschlagenen Leon Goretzka und Christian Clemens. Und ob Julian Draxler seine Erkältung bis dahin auskuriert hat, ist ebenfalls unsicher. „Julian war noch sehr geschwächt“, sagte Keller, der den Jungstar trotz Krankheit in der letzten Viertelstunde brachte. „Wir hatten nicht viele Optionen, weil wir vor dem Spiel entschieden haben, dass Boateng und Draxler nicht spielen“, erläuterte Keller.

          Schalke kann schon am Samstag wieder auf Kevin-Prince Boateng zurückgreifen. Er habe „grünes Licht“ für das Spiel gegen Stuttgart gegeben, teilte Manager Horst Heldt am Mittwoch auf der Homepage des Vereins mit. Der Mittelfeldspieler war wenige Stunden vor dem Spiel bei Steaua nach neuerlichen Beschwerden an seinem linken Knie vorzeitig nach München abgereist, um sich behandeln zu lassen.

          „Kevin hatte in den vergangenen Wochen überhaupt keine Probleme. Er war jetzt zwei Wochen bei der Nationalmannschaft. Da konnte sein Zustand nicht beobachtet werden“, sagte Heldt. Am Dienstagabend hatte sich der 26-jährige Boateng schon zuversichtlich geäußert, dass er am Samstag wieder fit sei. „Es gibt keinen Grund zur Panik“, sagte der ghanaische Nationalspieler „Sport Bild plus“. „Ich gebe alles dafür, Samstag wieder auf dem Platz zu sein.“

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