Rassist!
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Klare Botschaft: Viele Sportler äußern sich. Bild: dpa
Gilt, was einer sagen will? Oder das, was der andere gehört haben will? Der pauschale Diskriminierungsverdacht hat die Sprache im Sport erreicht. Differenzierung tut not.
Marcel Reif polarisiert. Das ist der 1949 als Marc Nathan Reif im polnischen Walbrzych geborene Sohn einer deutschen Katholikin und eines polnischen Juden gewohnt, seit er vor bald fünfzig Jahren das öffentliche Sprechen in Deutschland zu seinem Beruf gemacht hat. Das war 1972, als freier Mitarbeiter des ZDF. Reif wurde zu einem der besten und wortmächtigsten Kommentatoren, die in diesem Land über Fußball gesprochen haben. Er gewann Preise und lehrte Publizistik an der Deutschen Sporthochschule sowie an der TU München. Dass er mit dem, was er sagt, Kritik erntet, gehört dazu. Im Stadion wurde er deswegen beschimpft und mit Bier überschüttet. Damit kommt Reif klar.
„,Du Arschloch!‘ Das habe ich in Stadien oft gehört. Dort kann man aber mit den Leuten reden. Manche entschuldigen sich, weil ihnen dann peinlich ist, was sie gerade noch gesagt haben. Manche werden sogar rot. In den sozialen Netzen fallen jedoch alle Hemmungen. Anonymisiert funktioniert der Hass.“
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