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Abschied von Fußball-Legende : „Pelé ist unsterblich“

  • Aktualisiert am

Im Stadion des FC Santos erweisen Menschen dem gestorbenen brasilianischen Fußballer Pelé die letzte Ehre. Bild: dpa

Bei einer öffentlichen Totenwache des kürzlich verstorbenen brasilianischen Fußballers Pelé haben ihm zahlreiche Menschen die letzte Ehre erwiesen – zeitweise erstreckte sich die Warteschlange bis zu zwei Kilometer.

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          Tausende Fans haben dem verstorbenen brasilianischen Fußball-Idol Pelé am Montag in Santos die letzte Ehre erwiesen. Der Sarg des am 29. Dezember im Alter von 82 Jahren gestorbenen Stürmer-Stars wurde am Montag im Stadion seines langjährigen Vereins FC Santos aufgebahrt. 24 Stunden lang sollten die Fans die Gelegenheit haben, sich persönlich vom „König“ des Fußballs zu verabschieden.

          Tausende Fans und Würdenträger zogen langsam durch das Stadion, darunter auch der Präsident des Weltfußballverbandes Fifa, Gianni Infantino. Er kündigte an, dass die Fifa alle Länder der Welt auffordern werde, ein Stadion nach dem Stürmerstar zu benennen.

          „Pelé ist unsterblich. Er ist eine weltweite Fußball-Ikone“, betonte der Fifa-Präsident. Auch die Präsidenten des brasilianischen und des südamerikanischen Fußballverbands nahmen am Montag an der Totenwache teil.

          Die Warteschlange vor dem Stadion erstreckte sich am frühen Nachmittag über zwei Kilometer. Die meisten Fans trugen die schwarz-weißen Vereinsfarben des FC Santos, den Pelé weltbekannt gemacht hatte.

          Großer Andrang vor dem Stadion Vila Belmiro in Santos
          Großer Andrang vor dem Stadion Vila Belmiro in Santos : Bild: AP

          Der 16-jährige Christian Abreu stand schon frühmorgens vor dem Stadion an. „Ich konnte ihn nie spielen sehen, aber er ist die Legende der tausend Tore. Er ist ein Mythos, er ist riesig für mich“, sagte Abreu.

          Im Stadion wurden die Fans von großen Bannern empfangen, die Pelé etwa als „König“ feierten, sowie von Pelés Song „Mein Vermächtnis“, der über die Lautsprecher lief. „Dank euch bin ich Pelé", singt der Stürmerstar in dem Lied. „Mein Vermächtnis ist für euch.“

          Aus dem mehr als 500 Kilometer entfernten Rio de Janeiro waren Carlos Mota und sein zwölfjähriger Sohn Bernardo angereist. „Meine gesamte Kindheit wurde davon beeinflusst, was Pelé für Brasilien getan hat, von seinen Weltmeisterschaftssiegen. Er war ein nationales Idol“, sagte der 59-jährige Mota der Nachrichtenagentur AFP. „Ich habe meinem Sohn immer gesagt, dass es drei unbestreitbare Fakten gibt: Der Ball ist rund, das Gras ist grün und Pelé ist der Größte aller Zeiten.“

          Fans halten Bilder des verstorbenen Pelé hoch.
          Fans halten Bilder des verstorbenen Pelé hoch. : Bild: AP

          Die 75-jährige Rentnerin Vera Lucia hatte sich aus São Paulo aufgemacht, um in der langen Schlange vor Pelés Sarg anzustehen. „Ich bin einfach am Boden zerstört“, sagte sie. „Wir haben es als Familie geliebt, seine Spiele anzusehen.“

          Schwarz gekleidete Sargträger hatten Pelés Sarg in das Stadion getragen, angeführt von seinem Sohn Edinho. Pelés Witwe, seine dritte Frau Marcia Cibele Aoki, weinte vor seinem offenen Sarg. Er war von weißen Blumengestecken umringt.

          Am Flughafen von São Paulo wurden laut Medienberichten die Sicherheitsmaßnahmen angesichts der erwarteten Fußballer, Politiker und Prominenten verstärkt, die an der öffentlichen Totenwache in Santos teilnehmen wollten.

          Nach dem Ende der Totenwache soll der Sarg am Dienstag in einem Trauerzug durch die Straßen der brasilianischen Hafenstadt gefahren werden. Pelés Beisetzung soll dann im Familienkreis stattfinden.

          Pelé, der mit bürgerlichen Namen Edson Arantes do Nascimento hieß, gilt als einer der besten Fußballer aller Zeiten. Er ist der einzige Fußballer, der drei Mal Weltmeister wurde – 1958, 1962 und 1970. Im fußballverrückten Brasilien wurde er als „O Rei“, der König, verehrt. Insgesamt erzielte der Stürmer in seiner 21-jährigen Karriere sagenhafte 1281 Tore in 1365 Spielen als Profi.

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