Flicks Erwartung an Leon Goretzka und Kollegen: „Die Mannschaft soll gut Fußball spielen, das ist ihr Auftrag.“ Bild: picture alliance/dpa
Friede, Freude, alte Tugenden: Sportlich nimmt die Fußball-Nationalmannschaft einen neuen Anlauf, politisch tritt sie den Rückzug an. Etwas Wertvolles bleibt dabei auf der Strecke.
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Der schwarze Rollkragenpulli, der helle Mantel mit markantem Karo, das nur etwas grauer gewordene volle Haar – es war eine Erscheinung aus besseren Tagen des deutschen Fußballs. Demonstrativ elegant, wie man ihn aus seiner Zeit als Bundestrainer kennt, zeigte sich Joachim Löw am Samstagabend als Gast auf der Tribüne des Mainzer Stadions. Jener Löw, der bei allen Verirrungen der Spätphase derjenige bleiben wird, der den deutschen Fußball in ein neues Zeitalter geführt hat.
Man könnte auch sagen: der ihn endgültig befreit hat vom teutonischen Selbstbild, das noch bis in die 2000er-Jahre gepflegt wurde, obwohl die Fußballwelt, und nicht nur die, sich längst weitergedreht hatte. Löw-Fußball, das war, wie man aus einem anderem Anlass noch einmal festhalten darf, nicht zuletzt Özil-Fußball: So leicht, so kreativ und ja, auch so gesellschaftlich modern hat das Lieblingsspiel der Deutschen vorher nicht und auch danach nie wieder ausgesehen.
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