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„Irgendwann reicht es!“ : Die eindringliche Mahnung des Antonio Rüdiger

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Deutliche Worte: Nationalspieler Antonio Rüdiger, hier 2019 Bild: dpa

Mit deutlichen Worten zum Thema Rassismus wendet sich Deutschlands Fußball-Nationalspieler Antonio Rüdiger vor den anstehenden Länderspielen in der Nations League an die Öffentlichkeit. Dabei spricht er auch eine Forderung aus.

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          Fußball-Nationalspieler Antonio Rüdiger betrachtet die jüngsten Rassismus-Vorfälle in den Vereinigten Staaten mit großer Sorge. „In England oder Deutschland stand noch nie ein Polizist mit einer Waffe vor mir. Da drüben ist es, entschuldigen Sie die Ausdrucksweise, ein bisschen verrückt – und irgendwann reicht es!", sagte Rüdiger am Dienstag: „Wir haben ein bisschen mehr Pigmente als die anderen, aber wir sind auch nur Menschen.“

          Rüdiger äußerte Verständnis für die Boykott-Aktionen im amerikanischen Profisport wie in der Basketball-Liga NBA nach extremer Polizeigewalt gegen Schwarze in den Vereinigten Staaten. Dabei hatten Profis zuletzt sogar gestreikt und waren nicht mehr für Ligaspiele angetreten. „Die meisten Spieler haben dieselbe Hautfarbe wie die, die erschossen werden. Da muss man deren Entscheidung respektieren“, sagte der gebürtige Berliner, dessen Mutter aus Sierra Leone stammt. Er habe Respekt vor den Aktionen, meinte der Verteidiger, der selbst in englischen Stadien schon zum Ziel rassistischer Schmähungen geworden war.

          Allerdings forderte der 27 Jahre alte Profi vom FC Chelsea auch von seinen Landsleuten, „nicht zu viel in die USA“ zu schauen: „Jeder sollte in sein eigenes Land gucken, wir haben überall noch dieses Problem. Mal mehr, mal weniger – aber es ist trotzdem noch da.“

          An diesem Donnerstag steht für Rüdiger der Auftakt in das Nations-League-Jahr mit der deutschen Fußball-Nationalmannschaft an. In Stuttgart trifft die DFB-Elf zunächst auf die Auswahl aus Spanien, drei Tage später spielt Deutschland gegen die Schweiz in Basel (jeweils 20.45 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Nationalmannschaft und im ZDF). „Es ist wichtig, Spiele gegen starke Gegner zu haben“, betonte Rüdiger, das Duell mit Spanien kommt da gerade recht. „Das ist immer noch eine große Fußballweltmacht mit unglaublichen Spielern“, meinte Teamkollege Niklas Süle. „Spanien wird uns alles abverlangen.“

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