Die Nationalelf als Spiegel der gesellschaftlichen Spaltung
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Einst Sprachrohr des DFB in Sachen Integration, heute nur noch eisernes Schweigen: Mesut Özil Bild: dpa
Die Affäre um Mesut Özil war nicht nur der Anfang vom Ende im Annus horribilis der Nationalelf. Sie verrät auch etwas über ein Land, das mit sich ringt – etwas Beunruhigendes.
Vor wenigen Wochen, es war Ende November, hat Mesut Özil in den sozialen Netzwerken ein Foto geteilt, auf dem zu sehen ist, wie er einem ausländischen Staatsmann ein Fußballtrikot überreicht. Auf dem roten Shirt seines Klubs, das er zusammen mit dem Staatsmann in die Kamera hält, sind viele Unterschriften seiner Kollegen von Arsenal London drauf. Özil lächelt dazu sein scheues Özil-Lächeln.
Diese Aufnahme aus dem Spätherbst hat in Deutschland nicht groß die Runde gemacht. Den meisten Fußballfans wird dieses Foto vermutlich sogar entgangen sein, ganz anders als jenes aus dem Frühjahr, als Mesut Özil zusammen mit Ilkay Gündogan einem türkischen Staatsmann kurz vor der Fußball-Weltmeisterschaft und der Wahl in der Türkei die Ehre erwies. Es war der Anfang vom Ende im Annus horribilis des deutschen Fußballs.
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