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Kritik an China : Mesut Özils Mut

Mesut Özil, hier 2015 beim Länderspiel gegen die USA Bild: picture alliance / GES-Sportfoto

Mesut Özil war ein genialer Fußballspieler – aber auch einer der wenigen Sportler, die mit bemerkenswerter Klarheit Chinas menschenverachtenden Umgang mit Uiguren und anderen kritisiert haben.

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          Vor zehn Tagen hat Gianni Infantino auf dem FIFA-Kongress das beste Konsolenfußballspiel ever versprochen, in dieser Woche hat Mesut Özil seine Karriere als aktiver Fußballprofi auf dem analogen Spielfeld beendet.

          Wer jetzt einen ganz schlechten Witz aus den Komponenten Zeit, Konsole und Özil erwartet, muss ihn sich selbst basteln oder spielt noch eine Runde Bundesliga-Manager. Denn was in der Rückschau auf die Karriere eines der genialsten deutschen Mittelfeldspieler ein bisschen untergegangen ist in den vergangenen Tagen, war Özils Standhaftigkeit, die eigenen Überzeugungen zu vertreten.

          Er war einer der ersten und ist bis heute einer der wenigen Sportler, die mit bemerkenswerter Klarheit Chinas menschenverachtenden Umgang mit Uiguren und anderen Bürgern muslimischen Glaubens kritisiert haben.

          Dafür verschwand sein Avatar aus chinesischen Konsolenspielen und sein damaliger Arbeitgeber, der Arsenal Football Club, ließ ihn im Regen stehen und diente sich in der für Sportorganisationen genretypischen Art und Weise an Xi Jinpings Hof an, um das Geschäft nicht zu gefährden. Was bleibt? Mesut Özil war auch ein mutiger Fußballspieler.

          Christoph Becker
          Sportredakteur.

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