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Guardiola und City Meister : Klopps Liverpool verpasst Titel im Herzschlag-Finale

  • -Aktualisiert am

Es sollte nicht sein: Jürgen Klopp und der FC Liverpool werden Zweiter in der Premier League. Bild: Reuters

Der deutsche Trainer wartet weiter auf seinen ersten Titel mit den „Reds“. Liverpool liegt am Ende einen Punkt hinter Manchester City. Am letzten Spieltag keimt nochmal Hoffnung auf – ehe Guardiolas Elf aufdreht.

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          Manchester City hat die englische Meisterschaft verteidigt. Durch einen Sieg beim Tabellensiebzehnten Brighton & Hove Albion hat die Mannschaft von Trainer Pep Guardiola am letzten Spieltag der Premier League die knappe Tabellenführung vor dem FC Liverpool ins Ziel gebracht. An Englands Südküste gewann City 4:1 – unter dem Strich also deutlich und souverän, nachdem Brighton, für das es in dem Spiel sportlich um nichts mehr ging, durch einen Kopfball von Glenn Murray zunächst aber in Führung gegangen war (27. Minute).

          Der Schreck dauerte aber nur exakt 83 Sekunden. Denn direkt nach dem Wiederanstoß glich Manchester City durch Sergio Agüero aus (28.); es war sein 21. Saisontor in der Liga. Und noch vor der Pause ging City durch einen Kopfball von Innenverteidiger Aymeric Laporte in Führung, weil Brighton nach einer Ecke schlecht verteidigte (38.). In der zweiten Halbzeit zog der Titelverteidiger dann sein gewohnt dominantes Spiel auf, hielt fast durchgehend den Ball, am Ende hatten sie ihn in 76 Prozent der Zeit in den eigenen Reihen. Nach etwas mehr als einer Stunde erzielte Riyad Mahrez folgerichtig das 3:1 durch einen strammen Rechtsschuss, den Brightons Torwart Mathew Ryan zwar berührte, aber nicht abwehren konnte (63.). Die gesamte City-Bank, Ersatzspieler und Betreuer sprangen auf und jubelten – sie wussten: Der Titel war ihnen kaum mehr zu nehmen. Der deutsche Nationalspieler Ilkay Gündogan erzielte mit einem plaziert geschossenen Freistoß das Tor zum 4:1-Endstand (72.). Anders als Gündogan kam der Deutsche Leroy Sané nicht zum Einsatz.

          Der 14. Sieg in Serie für City

          Pep Guardiola ist nun der dritte Trainer nach Sir Alex Ferguson (Manchester United) und José Mourinho (FC Chelsea), der den Titel in England verteidigt hat. Es ist die Entscheidung nach einem packenden Titelrennen, das bis zum letzten Spieltag andauerte, und in dem Manchester City und der FC Liverpool dem Rest der Liga mehr als 20 Punkte enteilt sind. Für City war es der 14. Sieg in Serie. Der Klub führte seit dem 29. Spieltag Anfang März die Tabelle der Premier League an. Zuvor hatten sie über Wochen den FC Liverpool an der Spitze gejagt, ihn zwischenzeitlich sogar sieben Punkte davon ziehen lassen müssen. Aber City gelang am 21. Spieltag Anfang Januar ein wichtiger 2:1-Sieg im direkten Aufeinandertreffen, wodurch Liverpools Vorsprung wieder auf vier Punkte geschrumpft war. Rückblickend hat das Spiel beinahe entscheidenden Charakter. Es war die erste und einzige Niederlage Liverpools in dieser Saison.

          Zunächst hatte es so ausgesehen, als könnte dem FC Liverpool der Coup gelingen. Als es in Brighton noch 0:0 stand, ging die Mannschaft von Jürgen Klopp im heimischen Anfield Stadium gegen den Tabellensiebten Wolverhampton Wanderers durch ein Tor von Sadio Mané 1:0 in Führung (17.). 21 Minuten lang waren sie danach auf Kurs zur ersten Meisterschaft seit 29 Jahren, bis City in Brighton ebenfalls in Führung ging. Mané war es auch, der kurz vor dem Ende des Spiels zum 2:0-Endstand traf (81.). Für ihn waren es die Saisontore 21 und 22. Zusammen mit seinem Teamkollegen Mohamed Salah und Pierre-Emerick Aubameyang vom FC Arsenal hat er damit die meisten Tore in dieser Saison erzielt. Für Liverpool war es das neunte gewonnene Spiel in der Premier League nacheinander. Zum Titel reichte es trotzdem nicht. Stattdessen stellten sie einen unwillkommenen Rekord auf: Mit 97 Punkten sind sie der Tabellenzweite mit der höchsten Punktzahl in der Geschichte der Premier League.

          Manchester City könnte das erste englische Team werden, dem das nationale Triple aus Ligapokal, FA Cup und Meisterschaft gelingt. Meisterschaft und Ligapokal haben sie schon gewonnen, und am kommenden Wochenende spielen sie im Finale des FA Cups gegen den Watford FC. Das Ausscheiden aus der Königsklasse ist das einzig negative Erlebnis in der Saison der Citizens. Pep Guardiola schien es nach dem Abpfiff in Brighton nicht weiter zu belasten. Er ballte die Fäuste in Richtung der Fans, umarmte Spieler und Mitarbeiter, wirkte emotional, als Kapitän Vincent Kompany den Pokal in die Höhe stemmte. Im vergangenen Jahr hatte seine Mannschaft die Meisterschaft weit vor dem Ende der Saison sicher. In diesem Jahr hat Liverpool ihnen alles abverlangt.

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