https://www.faz.net/aktuell/sport/fussball/liverpool-verpasst-champions-league-mo-salah-ist-am-boden-zerstoert-18920563.html

Liverpool-Star Mo Salah : „Ich bin am Boden zerstört“

  • Aktualisiert am

Mo Salah und der FC Liverpool verpassen den Einzug in die Champions League. Bild: AFP

Nach dem Sieg von Manchester United über Chelsea steht fest, dass Liverpool kommende Saison nicht in der Champions League spielen wird. Das nimmt vor allem einen Spieler von Jürgen Klopp ziemlich mit.

          3 Min.

          Für Offensivspieler Mohamed Salah ist die verpasste Champions-League-Qualifikation mit dem FC Liverpool ein Schock. „Ich bin am Boden zerstört. Es gibt keine Entschuldigung dafür“, schrieb der Ägypter nach dem 4:1-Sieg des englischen Fußball-Rekordmeisters Manchester United im Nachholspiel gegen den FC Chelsea am späten Donnerstagabend bei Instagram. Dadurch kann das Team von Trainer Jürgen Klopp in der englischen Premier League am letzten Spieltag nicht mehr Platz vier erreichen.

          „Wir hatten alles, was wir brauchten, um es dieses Jahr in die Champions League zu schaffen, und wir haben versagt“, schrieb der 30 Jahre alte Salah. Die Liverpooler, die 2019 die Königsklasse gewannen, sind erstmals nach sechs Jahren nicht in der Champions League dabei. Klopp gab am Freitag aber Entwarnung. „Ich habe ihn gerade in der Kantine gesehen und er hat gelächelt“, sagte er. „Ich weiß nicht warum, ich habe ihn nicht gefragt, aber er hatte keine schlechte Laune.“

          „Das ist das absolute Minimum“

          Die Reds liegen einen Spieltag vor Saisonende sechs Punkte hinter United und vier Zähler hinter Newcastle United. Damit wird die Klopp-Elf trotz der Aufholjagd in den letzten Wochen die Premier League auf dem fünften Platz beenden und nächste Saison in der Europa League spielen. „Wir sind Liverpool und die Qualifikation für den Wettbewerb ist das absolute Minimum“, schrieb der enttäuschte Salah.

          Der Brasilianer Casemiro (6. Minute), Anthony Martial (45.+6), Bruno Fernandes per Foulelfmeter (73.) und Marcus Rashford (78.) sorgten mit ihren Toren für den Sieg von Manchester United, das sich damit auf den dritten Platz schob. Als Meister steht bereits Stadtrivale Manchester City fest. Chelsea, das nur noch durch Joao Felix verkürzen konnte (89.), findet sich nach einer desaströsen Saison trotz hoher Investitionen nur auf dem zwölften Platz wieder. Auch der deutsche Nationalspieler Kai Havertz konnte am Donnerstag in Old Trafford bis zu seiner Auswechslung in der 64. Minute nichts ausrichten.

          Klopp blickt dennoch positiv in die Zukunft. „Diese Saison war nicht unbedingt historisch gut“, sagte Klopp am Freitag vor dem sportlich bedeutungslosen Auswärtsspiel gegen den schon abgestiegenen FC Southampton. „Aber natürlich gibt es Gründe für Optimismus. Die Atmosphäre, die die Leute in unserem letzten Heimspiel erzeugt haben, die Art, wie der Verein die Spieler verabschiedet hat, die uns verlassen, all diese Dinge sind die Basis für eine fantastische Zukunft.“

          Der Coach räumte ein, er selbst habe die Champions League schon nach Liverpools 1:1 gegen Aston Villa am vergangenen Samstag abgehakt. „Nach dem letzten Spiel, als klar war, dass die Konkurrenz nur noch einen Punkt brauchte, wusste ich, dass sie den holen“, so Klopp. „Ich habe einen Strich darunter gemacht. Ich bin zwar ein Optimist, aber in dem Moment habe ich nicht mehr dran geglaubt.“ 

          „Ich habe viel Gutes gesehen“

          Wenn man sich nicht für die Champions League qualifiziere, „ist der beste Platz, den du kriegen kannst, der fünfte. Und das haben wir. Vor zehn Spielen hätte ich gesagt, dass das nicht möglich ist. Dass die Jungs das geschafft haben, ist wirklich gut. Ich habe viel Gutes gesehen und das nehme ich mit in die neue Saison“, sagte Klopp, dessen Team zu spät in der Saison zur Konstanz fand.

          Dass das Verpassen der Königsklasse für Liverpool ein Nachteil auf dem Transfermarkt sein könnte, glaubt der 55-Jährige nicht. Dennoch erwartet Klopp einen schwierigen Transfersommer. „Es ist immer möglich und wahrscheinlich, dass es nicht so groß wird, wie man will“, sagte er, „denn je besser der Spieler, desto weniger will ein Verein ihn gehen lassen. Aber wir sind darauf vorbereitet.“

          Der langjährige Bundesliga-Manager Jörg Schmadtke soll Klopp nun beim Umbau des Kaders in Liverpool helfen. Nach Informationen der „Wolfsburger Allgemeinen Zeitung“ soll Schmadtke zunächst für drei Monate in der anstehenden Wechselperiode als Transferberater bei den Reds tätig sein und am Freitag offiziell vorgestellt werden.

          Der 59 Jahre alte Schmadtke (59) war zuletzt viereinhalb Jahre lang als Geschäftsführer beim VfL Wolfsburg tätig. Ende Januar hatte er sein Amt aufgegeben und sich eigentlich in den Ruhestand verabschiedet. Nun zieht es ihn zum englischen Traditionsklub. Auch eine längere Zusammenarbeit mit dem FC Liverpool sei nicht ausgeschlossen, schrieb die Zeitung.

          Parallel wolle Liverpool die Suche nach einem neuen Sportdirektor aber intensivieren. Auch wegen der verpassten Teilnahme an der nächsten Kampagne der Königsklasse steht die Mannschaft vor einem großen Umbruch. Den soll Schmadtke nun zusammen mit Klopp gestalten. Es gibt einiges zu tun. Nicht nur ein Mo salah wird ganz genau schauen, wie sich der Klub aufstellt, um ein abermaliges Verpassen der Champions League zu verhindern.

          Weitere Themen

          Topmeldungen

          Brille Vision Pro : Apple hat eine teure Vision

          Jetzt steigt Apple in den Markt der AR- und VR-Brillen ein. Die Vision Pro kostet mindestens 3500 Dollar und verspricht, „ein revolutionäres Produkt“ zu sein. Doch was kann das Headset wirklich?
          Till Lindemann im Juli 2019 in Hannover

          Till Lindemanns Verlag : Macht Geld blind?

          Kiepenheuer & Witsch bestreitet, etwas von Till Lindemanns Pornovideo gewusst zu haben. Das klingt angesichts der breiten Berichterstattung unglaubwürdig.

          Newsletter

          Immer auf dem Laufenden Sie haben Post! Die wichtigsten Nachrichten direkt in Ihre Mailbox. Sie können bis zu 5 Newsletter gleichzeitig auswählen Es ist ein Fehler aufgetreten. Bitte versuchen Sie es erneut.
          Vielen Dank für Ihr Interesse an den F.A.Z.-Newslettern. Sie erhalten in wenigen Minuten eine E-Mail, um Ihre Newsletterbestellung zu bestätigen.