Schneller denken in einer neuen Welt
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Situationen vorhersehen und die richtigen Schlüsse ziehen – Spieler müssen künftig nicht nur auf den Beinen schnell sein. Bild: Montage F.A.Z.
Handlungsgeschwindigkeit und Spielintelligenz fördern – der Fußball hat das Kognitionstraining für sich entdeckt. Denn die Anforderungen an Spieler werden immer höher. Doch der Nutzen ist umstritten.
Genugtuung hat Joachim Löw sicher nicht empfunden, während er neulich auf der Tribüne des Stadio Friuli in Udine saß und sah, wie chancenlos die deutsche U-21-Nationalmannschaft im Europameisterschaftsfinale gegen Spanien zunächst war. Ein heimliches „Da sieht man’s mal wieder“ könnte ihm allerdings schon durch den Kopf geschossen sein. Zu den beständigen Leitmotiven der Ära dieses Bundestrainers gehört eine tiefe Bewunderung für Spaniens Fußball, die nach dem WM-Titel 2014 als Baustein des Triumphes gefeiert, nach dem Debakel von Russland vier Jahre danach von etlichen Kommentatoren jedoch als Irrweg beschrieben wurde.
Zuletzt riefen die Fußballgelehrten wieder eher nach „Mentalität“ und „Persönlichkeit“. Spieler, die eher schnell im Kopf als auf den Beinen sind, haben es nicht so leicht im Fußballdeutschland dieser Tage. Nun schreibt Löw im Vorwort des Buches „Fußballspiele werden im Kopf entschieden“ des Sportwissenschaftlers Daniel Memmert, das in der zweiten Julihälfte erscheinen soll: „Die Spanier sind nicht mit Aggressivität, mit Zweikampfstärke und mit Härte zu schlagen, denn man trifft sie damit nicht. Sie sind gedanklich zu schnell.“
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