Fußball in England : Ekstase bei Klopp nach Last-Minute-Tor
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Hat gut lachen: Liverpool-Trainer Jürgen Klopp Bild: Reuters
Die Premier League erlebt Turbulenzen an der Spitze. Chelsea verliert und beklagt einen verletzten Kai Havertz. Liverpool siegt, als alles nach einem Remis aussieht. Und dann kommt Manchester City.
Jürgen Klopp hüpfte wie wild durch seine Coaching-Zone. Mit einem Tor tief in der Nachspielzeit hatte Joker Divock Origi seinen Teammanager in Ekstase versetzt und den FC Liverpool an die Spitze der englischen Premier League geschossen – aber nur für zweieinhalb Stunden. Die Reds setzten sich dank des späten Treffers des Belgiers (90.+4 Minute) verdient mit 1:0 (0:0) bei den Wolverhampton Wanderers durch und profitierten von der Derby-Pleite des FC Chelsea.
Die Mannschaft von Thomas Tuchel unterlag im Londoner Stadtderby bei West Ham United unglücklich mit 2:3 (2:1). Am Abend zog aber Manchester City vorbei. Der Titelverteidiger setzte sich beim FC Watford souverän mit 3:1 (2:0) durch und liegt mit nun 35 Punkten einen Zähler vor Klopps Reds und zwei vor Tuchels Champions-League-Sieger. Für ManCity waren Raheem Sterling (4.) und Bernardo Silva (31./63.) erfolgreich und sicherten den fünften Sieg in Serie.
Liverpool vergab einige gute Chancen, die beste hatte Diogo Jota. Torwart Jose Sa hatte sein Gehäuse verlassen, doch der Stürmer schoss aus fünf Metern einen Verteidiger auf der Linie an (61.). Erst Origis Treffer aus der Drehung nach Zuspiel von Starstürmer Mo Salah brachte den Dreier.
In London brachten Thiago Silva (28.) und Mason Mount (44.) Chelsea mit den Nationalspielern Antonio Rüdiger und Kai Havertz in der Startelf zweimal in Führung. Doch die Hammers drehten die Partie durch Treffer von Manuel Lanzini (40., Foulelfmeter), Jarrod Bowen (56.) und Arthur Masuaku (87.).
Chelsea-Keeper Edouard Mendy hatte den Strafstoß zum zwischenzeitlichen 1:1 mit einem Foul an Bowen verursacht und sah auch beim 2:3 schlecht aus: Er boxte eine offenbar verunglückte Flanke von Masuaku ins eigene Tor. Havertz musste nach einem Foul verletzt ausgewechselt werden. Erstmals kassierte Chelsea mehr als ein Gegentor in einem Premier-League-Spiel.
Der FC Barcelona kassierte derweil im dritten Spiel die erste Niederlage unter der Regie seines neuen Trainers und Klubidols Xavi. Der Renommierklub verlor in der spanischen Meisterschaft sein Heimspiel gegen Real Betis Sevilla mit 0:1 (0:0) und verpatzte damit die Generalprobe für das abschließende Gruppenspiel in der Champions League am Mittwoch beim FC Bayern München. Juanmi (79.) schloss einen Konter der Gäste mit dem entscheidenden Treffer ab. Barcelona um den deutschen Nationaltorhüter Marc-Andre ter Stegen ist auf Platz sieben dagegen weit von den Champions-League-Rängen entfernt.
Der Rückstand auf Rekordmeister und Tabellenführer Real Madrid beträgt bereits stolze 16 Punkte. Die Königlichen gewannen am Abend das Topspiel beim bisherigen Dritten Real Sociedad San Sebastian 2:0 (1:0) und liegen nun schon acht Zähler vor dem Zweiten FC Sevilla, der ein Spiel weniger auf dem Konto hat. Vinicius Junior (47.) und der frühere Frankfurter Luka Jovic (57.) trafen für Madrid.
Der französische Fußball-Meister Paris St. Germain verhinderte unterdessen in der Ligue 1 nur knapp die zweite Saisonniederlage. Das Starensemble um Ballon-d'Or-Gewinner Lionel Messi erzielte beim 1:1 (0:0) beim RC Lens den Ausgleich durch Georginio Wijnaldum erst in der Nachspielzeit (90.+2). Mit 42 Punkten ist PSG weiter souveräner Tabellenführer. Lens, für das Seko Fofana in der 62. Minute den Führungstreffer erzielte, verpasste den vorläufigen Sprung auf Tabellenplatz drei.