Das Genie des Muskels
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Schriftsteller mit Schal: Günter Grass bekennt sich zum SC Freiburg. Bild: Franka Frey
Ist Sport der feindliche Bruder der Literatur oder selbst eine Kunstform, für die es keine Worte gibt? Tendenz: unentschieden. Eine Spurensuche dort, wo die Welt des Fußballs und die des Geistes sich berühren.
Die Welt wartete auf Fußball,
doch zuerst bekam sie Poesie.
Langsam ging der Fußball
am Himmel auf.
Nun sah man,
dass die Tribüne besetzt war.
Einsam stand der Dichter im Tor.
Doch der Schiedsrichter pfiff: Abseits.
„Nächtliches Stadion“ hieß das Gedicht, vorgetragen von Günter Grass, das am 31. Mai 2002 um die Welt ging, im globalen Vorprogramm zum WM-Eröffnungsspiel in Seoul. Nur in Deutschland ging es, wohl wegen technischer Probleme, nicht auf Sendung. Sehen kann man den Vortrag des Nobelpreisträgers mit bizarren südkoreanischen Untertiteln nun bis Ende September in der Ausstellung „Günter Grass: Mein Fußball-Jahrhundert“ im Grass-Haus in Lübeck, anschließend im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund.
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