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Fußball-Spielerberater : Schmutzige Geschäfte

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Geld regiert nicht nur die Fußballwelt

Geld regiert nicht nur die Fußballwelt Bild: Dieter Rüchel

Pro Saison fließen rund 70 Millionen Euro von den deutschen Profiklubs an Spielerberater. Eine neue Studie zeigt nun die Gefahren auf, die von dieser Branche im Fußball ausgeht.

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          Das Millionengeschäft mit Spielertransfers im Fußball birgt zunehmend die Gefahr von unerlaubten Absprachen. Zu diesem Ergebnis kommt nun auch eine umfangreiche Studie der Universität Neuchatel in der Schweiz.

          So kam heraus, dass mehr als 70 Prozent der in ganz Europa befragten Spieleragenten zugleich Vereine beim Kauf, Verkauf und Scouting von Profis unterstützen. Zudem gaben rund 40 Prozent der Befragten an, auch Trainer zu beraten.

          Experten warnen deshalb vor einem massiven Interessenkonflikt und fordern von den zuständigen Fußballverbänden, mehr Transparenz in die Geschäfte zu bringen.

          Zu den Gefahren gehören, dass Transfersummen künstlich hochgetrieben, verdeckte Provisionen (Kick-back) gezahlt werden und sich Beraterhonorare plötzlich vervielfachen - meist zum Schaden der Vereine.

          „Spielertransfers sind ein hochkorrupter Bereich - auch in der Bundesliga“, hatte Ende Januar Marco Balmelli in einem Bericht in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung gesagt. Der Rechtsanwalt aus Basel ist Richter beim Internationalen Sportgerichtshof und Mitglied des Stiftungsrates beim Basel Institute on Governance.

          Fast 480 Millionen im Jahr an Spielerberater in Europa

          Zu ähnlichen Erkenntnissen kommt die Organisation Transparency International. Die aktuelle Schweizer Studie zeigt auf, wie viel die Spielerberater Jahr für Jahr in Europa umsetzen - fast 480 Millionen Euro.

          Nach Angabe der Deutschen Fußball Liga fließen von den deutschen Profiklubs pro Saison rund 70 Millionen Euro an die Agenten - ein Teil der Ausgaben dürfte sich aus schmutzigen Geschäften ergeben.

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