SOS vom Käpt’n
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Richtungswechsel: Lahm und Löw sind unterschiedlicher Meinung. Bild: dpa
Die Nationalmannschaft brauche eine „Neuerfindung“, fordert Philipp Lahm. Bundestrainer Joachim Löw beschreibt er als Teil der Lösung – aber es fällt schwer, daran zu glauben.
Das Schreiben kam als Fanpost deklariert, aber das war nur Tarnung. In Wahrheit handelte es sich um einen Brandbrief, den Philipp Lahm auf indirektem Weg dem Bundestrainer und den Entscheidern beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) zustellte. Als „Fan unserer Nationalmannschaft“ bezeichnete sich der Weltmeister von 2014 selbst in seinem am Mittwoch veröffentlichten Gastbeitrag in der „Sport-Bild“. Aber man kann davon ausgehen, dass Joachim Löw auf diese Zuschrift gerne verzichtet hätte. Denn was da in sachlichem Ton – Modell konstruktive Kritik – zu lesen war, ließ sich nur als Fundamentalkritik an der Arbeit des Bundestrainers verstehen, die in der deutlichen Forderung einer „Neuerfindung“ kulminierte.

Sportredakteur.
So, dass man sich am Ende der Lektüre fragen musste, ob der Autor Lahm, Löws Kapitän 2014, nicht nur unschuldig die Feder, sondern in Wahrheit den Dolch im Gewande führte, als er diese Zeilen schrieb. Es war jedenfalls ein Stich, der Löw an einer empfindlichen Stelle trifft, und das zu einem für ihn bedrohlichen Zeitpunkt – der damit nebenbei, wie schon manches andere in Lahms Vita, eines ganz gewiss nicht war: zufällig gewählt.
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