Beginn der EM-Qualifikation : Auf dem Weg zum Sommermärchen 2024
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Das Ziel steht fest: Im Olympiastadion von Berlin wird der EM-Pokal 2024 vergeben Bild: dpa
Kaum 500 Tage sind es noch bis zum nächsten großen Turnier in Deutschland. Termine und Spielorte stehen fest, die Teilnehmer noch nicht. Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Fußball-EM 2024.
Mit dem Beginn der Qualifikation geht es endgültig in Richtung Fußball-EM 2024. Die deutschen Verantwortlichen um Turnierchef Philipp Lahm träumen von einem weiteren Sommermärchen, sportlich haben Bundestrainer Hansi Flick und sein Team nach dem frühen K.o. bei der WM in Qatar einiges gutzumachen. Die wichtigsten Fragen mit Blick auf das Turnier, das im nächsten Jahr am 14. Juni mit dem Eröffnungsspiel in München beginnt und am 14. Juli mit dem Finale in Berlin endet.
Wie läuft die EM-Qualifikation ab?
Ab diesem Donnerstag und bis zum 21. November wird in zehn Qualifikationsgruppen gespielt – sieben Fünfergruppen und drei Sechsergruppen. Es wird im klassischen Prinzip „jeder gegen jeden“ mit Heim- und Auswärtspartien gespielt. Jeweils die Ersten und Zweiten erreichen das Endturnier. Gleich die erste Woche hat absolute Topspiele zu bieten: Am Donnerstag (20.45 Uhr live bei DAZN) empfängt Europameister Italien in Neapel in einer Neuauflage des EM-Finals England, am Freitag (20.45 Uhr live bei DAZN) ist der WM-Zweite Frankreich im Stade de France von Saint-Denis gegen die Niederlande gefordert.
In der Gruppe B mit den Niederlanden und Frankreich dürften es Griechenland und Irland schwer haben, zu bestehen. Auch die Ukraine, die es in Gruppe C mit den beiden Endspielteilnehmern von 2021, Italien und England, aufnehmen muss, spielt nur eine Außenseiterrolle. Der deutsche Trainer Domenico Tedesco hat es als neuer Chefcoach Belgiens in Gruppe F unter anderem mit Schweden und Österreich zu tun. Spanien als Kopf der Gruppe A mit Schottland und Norwegern als Widersachern, Dänemark in Gruppe H mit Finnland und Slowenien als ärgsten Rivalen, sowie der WM-Dritte Kroatien, der es in Gruppe D unter anderem mit Wales und der Türkei zu tun bekommt, haben dagegen einfacher erscheinende Aufgaben erwischt.
Nach der Vorrunde sind erst zwanzig Mannschaften plus Deutschland als Gastgeber qualifiziert. Die übrigen drei EM-Plätze werden bei Qualifikationsturnieren im März 2024 unter zwölf Teams vergeben. In drei Play-off-Pfaden A, B und C spielen die jeweiligen Gruppensieger der entsprechenden Nations League A, B und C in jeweils einem Halbfinale und Finale je einen weiteren Teilnehmer aus. Nationen, welche bereits für die Endrunde qualifiziert sind, werden durch Nachrücker der jeweiligen Ligapfade ersetzt.
Welche Rolle spielt die deutsche Mannschaft?
Keine. Das Team von Bundestrainer Hansi Flick ist als Gastgeber bereits qualifiziert, hätte aber auf eigenen Wunsch außer Konkurrenz in einer der Qualifikationsgruppen mitspielen können. Der DFB entschied sich dagegen. „Wir haben darüber nachgedacht, aber es hätte die Gefahr gegeben, dass unsere Gegner nicht immer mit ihrer ersten Elf angetreten wären“, sagte Flick dem „Kicker“.
Dafür habe man bei den Testspielen als EM-Gastgeber die Wahl der Gegner in der eigenen Hand. Los geht es gegen Peru an diesem Samstag in Mainz (20.45 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Nationalmannschaft und im ZDF), die Partie gegen Belgien folgt am 28. März (20.45 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Nationalmannschaft und bei RTL) in Köln.
Wo ist die Qualifikation und wo die EM zu sehen?
Für die Vorausscheidung hat der Streamingdienst DAZN ein breites Rechtepaket erworben und startet am Donnerstag (16.00 Uhr) mit der Übertragung des ersten Quali-Spiels zwischen Kasachstan und Slowenien. Rechteinhaber für die EM ist MagentaTV, das alle 51 Partien überträgt. ARD und ZDF sowie RTL haben aber Sublizenzen für jedes einzelne Spiel des Heimturniers erworben. Die beiden öffentlich-rechtlichen Sender übertragen 34 Partien, der Privatsender 17. Sicher entweder bei ARD oder ZDF zu sehen sind das Eröffnungsspiel, alle deutschen Partien, die beiden Halbfinals sowie das Finale.
Wann gibt es EM-Tickets, welche Termine stehen bereits fest?
Derzeit gibt es noch keine Eintrittskarten, die UEFA nennt auch noch keinen Start der ersten Ticketphase. Üblicherweise werden Tickets rund ein Jahr vor Beginn des Turniers in die erste Verkaufsphase gegeben. Der Spielplan steht bereits, neben Endspiel-Destination Berlin haben auch die beiden Halbfinal-Spielorte München und Dortmund jeweils sechs EM-Spiele zugeteilt bekommen. In Frankfurt, Düsseldorf, Stuttgart, Hamburg und Köln finden jeweils fünf Partien statt. Immerhin vier Spiele wird es in Leipzig und Gelsenkirchen zu sehen geben.
Deutschland bestreitet seine drei Gruppenspiele in München (14. Juni, 21.00 Uhr), Stuttgart (19. Juni) und Frankfurt (23. Juni). Mehr Klarheit über die einzelnen Spiele und den Turnierbaum gibt es am 2. Dezember, wenn in Hamburg die sechs Vorrundengruppen ausgelost werden. Dann werden allerdings erst 21 von 24 Teilnehmern feststehen. Drei weitere folgen im Frühjahr 2024.
Was ist mit Russland?
Der russische Verband ist – wie schon für die WM in Qatar – wegen des Angriffskriegs in der Ukraine für die Qualifikation ausgeschlossen. Eine Chance zur Teilnahme hat allerdings Belarus, was UEFA-Präsident Aleksander Ceferin verteidigte. „Es ist ein bisschen populistisch zu fordern: „Schmeißt alle raus!“ Aktuell sehen wir keinen Grund, das zu tun“, sagte Ceferin im Oktober der „Sport Bild“. Belarus darf an UEFA-Wettbewerben teilnehmen, muss die Heimspiele allerdings außerhalb des Landes und ohne Zuschauer ausrichten.