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Corona-Tests im Amateurfußball : „Wo hast du den gefälschten Nachweis her?“

  • -Aktualisiert am

Keine Spieler, keine Spiele: Das ist logisch und doch problematisch, wenn Regelungen ausgenutzt werden. Bild: Felix Seuffert

Plötzlich fällt die Partie aus. Im Amateurfußball wird mit falschen Corona-Fällen der Wettbewerb verzerrt. Der Ärger ist groß. Ein Beispiel aus der Kreisliga zeigt, wie das falsche Spiel funktioniert.

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          An einem Freitagmittag im April wird klar, dass ein ­weiterer Stammspieler des Fußball-Kreisligaklubs (der Name des Vereins ist der Redaktion bekannt) aus dem Raum Marburg-Biedenkopf für das Spiel am Wochenende ausfällt. Der Sportliche Leiter des Vereins erfährt dies durch einen Anruf des Trainers – verbunden mit einer moralischen Bitte: Er möge doch zusehen, dass das Spiel abgesagt wird. Die Erfolgschancen seien höher, wenn man einige Wochen später gegeneinander spielt. Der Funktionär lässt schnell Taten folgen.

          Bloß ein paar Whatsapp-Nachrichten später trudeln nach und nach in der Summe fünf Nachweise über eine aktuelle Corona-Infektion auf seinem Smartphone ein. Nicht aber von Spielern seines Teams, stattdessen von Kumpel, Onkel und Co. Nachdem mit dem Zeigefinger einige Male über das Display gewischt wurde, sind sämtliche Namen geschwärzt, bevor die Dokumente zum Klassenleiter ge­schickt werden. Schon wenige Minuten später ist das Spiel abgesetzt. „Die Namen müssen wir eh schwärzen“, zuckt der Sportliche Leiter mit den Schultern, „das machen die anderen auch.“ Auf Nachfrage der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung bestätigte der Sportliche Leiter des Vereins den Vorgang.

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