Extreme Bedingungen : Italien will bei WM 2014 kurze Trinkpausen
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Die Italiener würde im Spiel gerne mehr trinken: Angelo Ogbonna macht vor, wie es nicht unbedingt laufen sollte Bild: AP
Wegen der extremen klimatischen Bedingungen bei der Fußball-WM in Brasilien fordert Italien Maßnahmen von der Fifa. So soll es in jeder Halbzeit eine kurze Trinkpause geben.
Bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien im kommenden Jahr soll es nach dem Willen des italienischen Verbandes in jeder Halbzeit eine kurze Trinkpause geben. Das werde der viermalige Weltmeister angesichts der extremen klimatischen Bedingungen in Brasilien bei der anstehenden Sitzung des Fifa-Exekutivkomitees vorschlagen, sagte Nationaltrainer Cesare Prandelli am Dienstag in Rom.
„Wir haben zwei große Probleme in Brasilien: die Wärme und die Feuchtigkeit sind Besorgnis erregend“, erklärte der 56-Jährige. „Wir wollen daher vorschlagen, zwei kurze Timeouts während den Halbzeiten zu machen.“
In dieser Pause, die etwa bei einem Eckball gemacht werden könnte, sollen die Spieler dann die Möglichkeit bekommen, etwas zu trinken. „Sonst bitten mich acht von elf Spielern während der Partie ausgewechselt zu werden“, klagte Prandelli. Mit Blick auf Italiens Erfahrungen beim Confederations Cup in Brasilien im vergangenen Jahr fügte er hinzu: „Wer versucht hat, im Juni in Brasilien zu spielen, sollte so etwas durchsetzen wollen.“ Die Konzentration der Spieler stören die Pausen nach Ansicht von Prandelli nicht: „Die verliert man eher, wenn das Wasser fehlt, und nicht während dieser zwei Minuten.“
Cesare Prandelli will in Brasilien ein Aufeinandertreffen mit Deutschland schon in der Vorrunde möglichst vermeiden. „Wir wünschen uns eine starke Gruppe, aber keine sehr starke“, sagte er am Dienstag in Rom, drei Tage bevor die Gruppen für das Turnier im kommenden Jahr ausgelost werden. „Deutschland ist eine der stärksten Mannschaften der Welt, ein Vorbild für alle Teams, die sich weiterentwickeln wollen.“
„Wir sind gut, aber mehr nicht“
Die Favoriten für die Weltmeisterschaft sind aus Prandellis Sicht neben Deutschland auch Spanien, Argentinien und Gastgeber Brasilien. „Dann gibt es Mannschaften, die nicht so stark sind, aber in einem Wettbewerb stark werden können“, prophezeite der 56-Jährige. „Es wird viele Überraschungen geben.“ Mehrere weniger stark eingeschätzte Teams könnten eine gute WM spielen, dazu zähle auch die Schweiz.
Prandelli betonte, der Squadra Azzurra falle der Start ins Turnier mit einer schweren Gruppe leichter. „Bei einer starken Gruppe kommen wir gut vorbereitet in Brasilien an, weil wir uns dann ab Dezember darauf konzentrieren.“ Ihn störe, dass jeder in Italien davon ausgehe, die Nationalelf müsse jeden Gegner schlagen. „Wir sind nicht mehr diese sehr starke Mannschaft. Wir sind gut, aber mehr nicht“, sagte der Nationalcoach, der das Amt nach der WM 2010 übernahm.