
Eichlers Eurogoals : Wer ist schon Gareth Bale?
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Beide, Ronaldo und Bale, spielen meist auch noch auf derselben Position, als Linksaußen. Kann das gutgehen? Womöglich steht Bale eine Umschulung hervor. Während die meisten Weltklasse-Außen von heute auf der „falschen“ Seite spielen, weil die Priorität nicht mehr darin besteht, bis zur Grundlinie zu ziehen, um zu flanken, sondern nach innen, um zu schießen, wie die Rechtsfüßer Ribéry und Ronaldo von links oder der Linksfüßer Robben von rechts (ebenso wie Messi in seinen ersten Barca-Jahren) – im Gegensatz dazu also spielt Bale bisher auf der „richtigen“ Seite. Ein Linksfüßer auf links – eine Verbindung, mit der es einfacher ist, Flanken zu schlagen als Tore zu schießen.
Ein Wechsel für die Karriere
Dass er dennoch in der vergangenen Saison auf 31 Tore kam, davon 21 in der Premier League, und auf 17 Torvorlagen, zeigt seine Klasse. Sollte er, um Ronaldo nicht in die Quere zu kommen, auf Rechtsaußen umsatteln, wie es Robben 2009 nach seinem Wechsel zu den Bayern tat, um mit Ribéry zusammenzupassen, Real hätte eine Flügelzange, die die der Bayern vielleicht noch übertreffen könnte. Auf jeden Fall beim Kaufpreis: rund 200 Millionen gegenüber etwa 50 Millionen.
Bale gewann 2013 beide Wahlen zum „Fußballer des Jahres“ in England, durch die Fußballprofis und die Journalisten, und außerdem die zum „Jungprofi des Jahres“ – ein Triple, das zuvor nur Ronaldo gelungen war. Der große Zinedine Zidane, inzwischen in der sportlichen Führung von Real Madrid, nannte ihn „den Spieler, der mich in diesem Jahr am meisten beeindruckte. Er ist einzigartig, seine Geschwindigkeit ist beängstigend.’’
Nur die Entwicklung seiner Karriere ging Bale zu langsam, er merkte mit nun 24 Jahren, dass die Zeit gekommen ist, um als mittlerweile überragender Spieler der Premier League nach sechs Jahren einen Klub zu verlassen, der auch mit ihm nie über das gehobene Mittelmaß hinausgekommen ist. Auch Bales Weitschusstor in der 90. Minute des letzten Spiels der letzten Saison zum 1:0 gegen Sunderland reichte wieder nicht für die Champions League. Den vierten Platz holte sich der Lokalrivale Arsenal, der zum 17. Mal hintereinander die Saison vor den Spurs abschloss und auch am Sonntag das Derby gegen Tottenham, schon seit Wochen ohne Bale, 1:0 gewann. Erst nach der Derby-Niederlage bestätigten die Spurs den Mega-Transfer, der schon seit Wochen festgestanden haben soll.
Vier Monate Ruhe
100 Millionen Euro für einen Mann, ein Angebot, das man nicht ausschlagen kann. Dabei ist es womöglich nicht einmal das höchste Angebot des Sportsommers. Sondern: 150 Millionen Euro für eine Frau. Zumindest behauptet das amerikanische Boulevardblatt „National Enquirer“, dass Tiger Woods diese Summe seiner Ex-Frau Elin Nordegren biete, sollte sie das Ex streichen und wieder Mrs. Woods werden. Sicher ist, dass die Liaison sich schon jetzt für das frühere schwedische Model gerechnet hat. Der weltbeste Golfer, der sich jahrelang zu oft vom ehelichen Fairway ins außereheliche Rough verirrte, um dort nach Bällen zu suchen, zahlte bei der Scheidung bereits rund 75 Millionen Euro. Laut dem Bericht ist Elin Nordegren einer Rückkehr nicht abgeneigt. Aber wie ein jeder bessere Kicker mit einem gerissenem Berater, der seinen Marktwert kennt, besteht sie auf einer Ausstiegsklausel. Ihre Höhe: fast 270 Millionen Euro – zahlbar bei erwiesener Untreue.
Und das Beste an diesem Transfertheater: Es kann nun noch endlos weitergehen. Denn die Bühne von Liebe und Lüge, Treue und Trug, von Ehe und Ende und Reue und Rückkehr hat immer Saison. Anders als im Fußball, da ist von Mittwoch, dem 3. September, an, für vier Monate erst einmal wieder Ruhe.