Ärger bei RB Leipzig : „Wir verurteilen diese Form der Kontrollen“
- -Aktualisiert am
Fans von RB Leipzig beim Gruppenspiel gegen Real Madrid Ende Oktober Bild: dpa
Vor dem Spiel in Warschau klagen Leipziger Fans über unverhältnismäßige Einlasskontrollen. Der Verein positioniert sich klar – und hat mit dem verletzten Timo Werner noch eine weitere Sorge.
Sicher, bei RB Leipzig stand die Freude über das Erreichen des Achtelfinales im Vordergrund, aber einen Tag nach dem 4:0 gegen Schachtar Donezk gab es auch Themen, die etwas auf die Stimmung drückten. Da waren die Ereignisse vor Spielbeginn. Leipziger Fans klagten in Warschau, wo Donezk wegen des Krieges seine Heimspiele in der Champions League austrägt, über unverhältnismäßige Einlasskontrollen durch die polnische Polizei.
In sozialen Netzwerken war die Rede davon, dass „selbst Minderjährige anlasslos intensivst betatscht“ wurden, „Frauen mussten sich fast entkleiden“, hieß es. Der Verein reagierte umgehend. In einer Presseerklärung nahm RB Stellung: „Wir verurteilten diese Form der Kontrollen und haben bereits bei der UEFA eine Beschwerde über das aus unserer Sicht zu harte Einlassprozedere eingelegt. Insbesondere die Kontrollen der Polizei waren unverhältnismäßig, u.a. wurde Fans mit einer Taschenlampe in die Unterwäsche geleuchtet.“
Auch von weggenommenen Schals war die Rede. Leipzigs Anhänger machten im Stadion auf ihre Situation aufmerksam, indem sie Banner und Plakate verkehrt herum aufhängten und ihre Choreographie nicht abhielten.
Sorgen sportlicher Natur gingen wenig später von Timo Werner aus. Der Stürmer war gleich in der Anfangsphase umgeknickt und musste ausgewechselt werden. Sein von Schmerzen gezeichnetes Gesicht ließ zunächst nichts Gutes erahnen. Marco Rose gab nach dem Spiel aber eine erste Entwarnung. „Er hat beim Auftreten Schmerzen gehabt. Es muss noch genauer untersucht werden. Der Doc sagt, es scheint nichts Wildes zu sein“, sagte Leipzigs Trainer.
Dass Werner am Sonnabend im Auswärtsspiel bei der TSG Hoffenheim schon wieder dabei ist, gilt als eher unwahrscheinlich. Wichtiger dürfte für den Stürmer sein, dass seine Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Qatar nicht in Gefahr gerät. Werners Nominierung gilt eigentlich als sicher, vorausgesetzt: Er ist gesund.
Gegen Donezk stand der Angreifer nur wenige Minuten auf dem Feld und doch lange genug, um am Erfolg seiner Mannschaft beteiligt gewesen zu sein. Von Werner kam der Schuss, den Donezks Torwart Anatolij Trubin nur nach vorn abwehren konnte. Christopher Nkunku war wie so oft zur Stelle und brachte Leipzig früh in Führung. Was folgte, war pure Leipziger Dominanz. In der zweiten Halbzeit erhöhten André Silva, Dominik Szoboszlai und ein Eigentor durch Valeriy Bondar zügig auf 4:0. Donezk kam zu kaum einer echten Torchance. Gemessen an den 90 Minuten von Warschau war kaum vorstellbar, dass Donezk das Hinspiel in Leipzig Anfang September noch 4:1 gewonnen hatte.
Seit Marco Rose die Mannschaft trainiert, spielt sie wieder erfolgreich. In der Champions League gewann RB die vergangenen vier Spiele und qualifizierte sich nach holprigem Start mit zwei Niederlagen noch souverän als Zweiter für das Achtelfinale. Gruppensieger wurde Titelverteidiger Real Madrid. „Wir sind sehr glücklich mit dem Sieg, dem Weiterkommen und damit, dass wir uns belohnt haben mit vier Siegen in Folge“, sagte Rose. Weiter geht es in der Champions League erst im kommenden Jahr, das Achtelfinale wird im Februar und März ausgespielt. Die Auslosung findet am kommenden Montag statt. Mögliche Gegner sind Manchester City, Chelsea, Neapel, Tottenham, Porto oder Benfica Lissabon.