2:3 gegen Inter Mailand : Gladbach vergibt Matchball
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Nach dem annullierten Treffer zum vermeintlichen 3:3 besteht Redebedarf bei den Gladbachern Bild: AP
Die Borussia verliert zu Hause gegen Inter Mailand und verspielt damit ihre erste Chance, ins Achtelfinale der Champions League einzuziehen. Nun geht es ins Endspiel zu Real Madrid.
Tabellenführer ist Borussia Mönchengladbach noch nach diesem 2:3 (1:1) gegen Inter Mailand. Aber die Chancen auf das Erreichen des Achtelfinales der Champions League sind mit dieser Niederlage deutlich gesunken, auch wenn die Gladbacher wieder ein sehr unterhaltsames, ja wildes Spiel geboten hatten. Um im Wettbewerb zu bleiben, müssen sie zum Abschluss der Gruppenphase mindestens Unentschieden bei Real Madrid spielen oder auf ein Remis zwischen Donezk und Inter hoffen.
In dieser fünften Partie der Gruppenphase begegneten sich die Teams mit großem Respekt, was die Borussia anfangs zu viel Vorsicht veranlasste und Inter zu einer sehr konzentrierten Herangehensweise bewog. Die Lombarden mussten gewinnen, während der Traditionsverein vom Niederrhein nach den beiden deutlichen Siegen gegen Donezk als Tabellenführer plötzlich etwas zu verlieren hatte. Die Italiener spielten energischer, wirkten in den meisten Phasen gefährlicher.
Lautaro Martinez (9.) und Ashley Young (15.) vergaben Möglichkeiten, bevor Matteo Darmian nach 17 Minuten zum 0:1 traf. Die Gladbacher kamen erst nach einer halben Stunde besser in Fahrt. Gute Schüsse von Stefan Lainer und Marcus Thuram wehrte der Mailänder Torhüter Samir Handanovic noch ab, doch in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit köpfte Alassane Pléa nach einer Flanke von Valentino Lazaro das 1:1.
Das war ein wichtiger Treffer, denn aufgrund des unerwarteten 2:0-Sieg von Schachtar Donezk gegen Real Madrid am frühen Abend reichte der Borussia kein Unentschieden zum vorzeitigen Einzug ins Achtelfinale. Sie mussten gewinnen. Aber die Mailänder, die einen Sieg benötigten, um überhaupt noch eine Chance zu haben, in einem der beiden Europapokale zu überwintern, waren an diesem Abend besser.
Scheinbar mühelos erhöhten sie nach einer Stunde das Tempo, Martinez traf mit einem tollen Schuss den Pfosten (62.), Romelu Lukaku zielte kurz darauf genauer und erzielte aus spitzem Winkel durch die Beine des in der Halbzeit eingewechselten Denis Zakaria zum 1:2 (64.). Und als Lukaku auf 1:3 erhöht hatte, schien die Partie entschieden.
Doch die Borussia wehrte sich, Pléa gelang ein toller Schuss an den Innenpfosten der langen Mailänder Torecke zum 2:3 (75.) und schoss sogar noch das 3:3. Doch dieser Treffer wurde aufgrund einer Videoüberprüfung wegen einer hauchdünnen Abseitsstellung von Breel Embolo annulliert.
„Wir sind enttäuscht. Wir waren nah dran an einem anderen Ergebnis“, sagte Trainer Marco Rose, der das zurückgenommene 3:3 nicht verstehen konnte. Embolo soll Inter-Keeper Samir Handanovic bei Pleas Abschluss behindert haben. „Die Abseitskonstellation bei Breel ist nicht so, dass er den Torwart behindert. Dann ist es auch egal, ob er hochspringt. Das Tor kann man geben“, sagte Rose bei Dazn verärgert.
Den Gladbachern steht nun ein weiterer großer Fußballabend zum Abschluss der Gruppenphase bei Real Madrid bevor. Bisher sind in jedem Spiel des Teams mindestens vier Tore gefallen, oft war es bis zum Schlusspfiff spannend – mehr Unterhaltung geht kaum.