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Champions-League-Rückspiel : Gästefan-Verbot für Eintracht Frankfurt in Neapel

Die Frankfurter Fans dürfen keine Tickets für das Spiel in Neapel kaufen. Bild: picture alliance/dpa

Das italienische Innenministerium will der SSC Neapel verbieten, Tickets an Fans des Bundesligaklubs Eintracht Frankfurt für das Champions-League-Rückspiel zu verkaufen. Die Eintracht spricht von einem „traurigen Tag“.

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          Paukenschlag vor dem Champions-League-Rückspiel zwischen Eintracht Frankfurt und der SSC Neapel: Das italienische Innenministerium wird eine Verfügung erlassen, wonach dem Klub aus Neapel der Verkauf von Eintrittskarten an Anhänger von Eintracht Frankfurt verboten ist. Das teilte die Eintracht an diesem Dienstag auf ihrer Homepage mit. Demnach wurde der Fußball-Bundesligaverein bereits am Montagabend vom europäischen Fußballverband UEFA über die Pläne aus Italien informiert, die an diesem Dienstag offiziell verkündet werden sollen.

          Jan Ehrhardt
          Sportredakteur.

          Insgesamt 2700 Karten für die Partie am 15. März gegen den derzeitigen Tabellenführer der Serie A (21.00 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Champions League und bei DAZN) hätten laut UEFA-Regelungen der Eintracht zugestanden, darunter 2400 im Gästesektor. Die Frankfurter waren bislang davon ausgegangen, diese Tickets wie gewohnt an ihre Anhänger weitergeben zu können. Unter anderem sechs Fan-Flieger hatten die Verantwortlichen für die Reise in den Süden Italiens geplant.

          „Offenbarungseid des italienischen Staates“

          „Das ist ein erstmaliger und einmaliger Vorgang im europäischen Fußball und ein trauriger Tag. Die Einflussnahme auf den Wettbewerb durch die Argumentation Sicherheitslage ist in unseren Augen eine Wettbewerbsverzerrung“, kommentierte Eintracht-Vorstand Philipp Reschke die neusten Entwicklungen. „Wir bekommen keine Karten für das Spiel, weil SSC Neapel keine Tickets an uns verkaufen darf.“ Die Eintracht habe „keinen Hebel, den wir ansetzen könnten“, um kurzfristig doch noch eine Änderung des Vorgehens der italienischen Seite zu bewirken.

          Auch Axel Hellmann, Vorstandssprecher von Eintracht Frankfurt und Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga (DFL) kritisierte den Fan-Ausschluss mit deutlichen Worten: „Es ist ein schwerer und nicht hinnehmbarer Eingriff durch die italienischen Sicherheitsbehörden in die Durchführung und Kultur der europäischen Klubwettbewerbe.“ Es gleiche „einem Offenbarungseid des italienischen Staates, dass er sich nicht in der Lage sieht, ein mehrere Monate feststehendes Champions-League-Spiel mit 2500 Gästefans sicher durchzuführen. Es sei denn, dass andere Interessen hier eine Rolle gespielt haben.“ Zugleich appellierte der 51-Jährige an den europäischen Verband: „Die UEFA ist aufgerufen, sicherzustellen, dass dieses Vorgehen keine Schule macht und die Integrität der Wettbewerbe gefährdet.“

          Ob die Entscheidung des italienischen Innenministeriums eine direkte Reaktion auf die Vorfälle beim Hinspiel in Frankfurt ist, war zunächst unklar. Beim ersten Aufeinandertreffen beider Mannschaften in der diesjährigen Champions-League-Saison, das die Eintracht im Februar 0:2 verloren hatte, war es zu mehreren Zwischenfällen mit den Fanlagern beider Mannschaften gekommen. Insgesamt hatte es rund um das Spiel 35 Festnahmen gegeben. Laut Polizei handelte es sich bei den Festgenommenen überwiegend um gewalttätige Fans der Eintracht.

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