Zweite Fußball-Bundesliga : St. Pauli patzt in Überzahl - Augsburg und Duisburg siegen
- Aktualisiert am
Beste Laune beim Duisburger Betriebsausflug nach Berlin - es gab einen 1:0-Sieg Bild: dpa
Nervenflattern bei St. Pauli: Bei 1860 verloren die Hamburger mit 2:1 - trotz mehr als achtzig Spielminuten in Überzahl. Augsburg hingegen gewann klar gegen Paderborn und setzte sich von St. Pauli ab. Auch Duisburg hofft wieder im Aufstiegsrennen.
Ein wenig Frust auf dem Betzenberg, viel Enttäuschung bei St. Pauli, aber immer größere Aufstiegs-Begeisterung in Augsburg: Als einziges Spitzenteam in der zweiten Fußball-Bundesliga hat der FC Augsburg am Sonntag kühlen Kopf bewahrt und mit dem vierten Sieg in Serie seinen zweiten Tabellenrang gefestigt. Es sieht gut aus, aber wir sind noch lange nicht am Ziel“, sagte Matchwinner Nando Rafael. „Aber ich bin froh, dass wir einen wichtigen Sieg gelandet haben.“
Lange Gesichter gab es dagegen bei der Konkurrenz: Einen Tag nach dem Ausrutscher von Spitzenreiter 1. FC Kaiserslautern erwischte es den FC St. Pauli noch heftiger. Trotz über 80 Minuten in Überzahl verloren die Hanseaten beim TSV 1860 München mit 1:2 und verlieren nach der dritten Pleite in Serie allmählich Kontakt zu den direkten Aufstiegsplätzen. Restlos bedient war Pauli-Coach Holger Stanislawski nach der Pleite von München. „Das müssen wir erst einmal verdauen und aus dem Tal der Tränen herausfinden“, klagte er.
Neben Augsburg kann auch Arminia Bielefeld bei einem Sieg am Montag (20.15 Uhr / FAZ.NET-Bundesliga-Liveticker) gegen den in Abstiegsnöten steckenden Karlsruher SC zum Gewinner des 25. Spieltages werden.
Marco Kurz: „Uns wird dies nicht umwerfen“
Trotz Eiseskälte verfolgten 25.825 Zuschauer in der Augsburger Arena den Auftritt der Schwaben, doch zunächst war bei den Fans der Hausherren mächtig Zittern angesagt. Immer wieder kamen die Gäste gefährlich vor das Tor der Schwaben. Neuzugang Nando Rafael brach dann jedoch mit seinem Doppelpack (62. Minute/70.) den Bann. Elton da Costa traf zum umjubelten Endstand (83.).
Damit haben die Augsburger schon vier Punkte Vorsprung auf den schwächelnden Dritten St. Pauli. Trotz langer Überzahl verloren die Hanseaten bei 1860 München mit 1:2 (0:1) und stürzen immer tiefer in die Misere. Nach der Roten Karte gegen Charilaos Pappas (8. Minute) schien zunächst alles für die Gäste zu sprechen, doch Stefan Aigner (23.) brachte die Hausherren in Front. Mit dem 13. Saisontor von Marius Ebbers (51.) schöpften die Gäste Hoffnung, doch wenig später war abermals der überragende Aigner zur Stelle (57.). „Das war eine super Leistung unserer Mannschaft. Zu Zehnt muss man gegen St. Pauli erst einmal gewinnen“, sagte Aigner.
Schon am Freitag hatte Spitzenreiter Lautern gepatzt. „Wir haben uns im Aufbauspiel schwer getan und dann noch das frühe Tor bekommen“, klagte Lauterns Trainer Marco Kurz nach dem 1:1-Heimremis gegen Abstiegsanwärter FSV Frankfurt. Dennoch blickte Kurz voller Zuversicht auf die Saison-Zielgerade. „Uns wird dies nicht umwerfen.“
Endlich wieder jubeln durfte Claus-Dieter Wollitz
Verfolger MSV Duisburg konnte aus den Patzern der Konkurrenz Kapital schlagen und fuhr mit dem 1:0 (0:0) bei Union Berlin seinen achten Auswärtssieg ein. Björn Schlicke (55.) traf für die „Zebras“. Wichtige Punkte im Aufstiegsrennen ließ auch Fortuna Düsseldorf beim 0:0-Heimremis gegen Greuther Fürth liegen. „Fürth hat sich als der erwartet starke Gegner erwiesen“, betonte Fortunas Coach Norbert Meier.
Endlich wieder einmal jubeln durfte Claus-Dieter Wollitz: Der Coach von Energie Cottbus konnte beim 3:1 gegen Alemannia Aachen nicht nur drei Punkte gegen die Abstiegssorgen, sondern auch den ersten Heimsieg seit mehr als drei Monaten feiern.
Thomas Finck: „Wir müssen jetzt höllisch aufpassen“
Immer bedrohlicher wird die Lage nach der dritten Niederlage in Serie für Hansa Rostock: Ausgerechnet gegen das bisherige Schlusslicht Rot Weiss Ahlen leistete sich der frühere Bundesligist eine 0:1-Heimpleite und wartet nach schon fünf Spielen ohne Torerfolg weiter auf den ersten Sieg im Jahr 2010.
„Wir befinden uns in einer ganz kritischen sportlichen Situation. Wir müssen jetzt höllisch aufpassen“, mahnte Trainer Thomas Finck angesichts von nur noch zwei Punkten Vorsprung auf den Relegationsrang. Neues Schlusslicht ist TuS Koblenz: Die Rheinländer verloren das Keller-Duell bei Rot-Weiß Oberhausen mit 0:2.