Zweite Bundesliga : Köln kehrt zurück
- -Aktualisiert am
Kölsch für Köln: Die obligatorische Bierdusche fehlt auch beim Aufsteiger selbstredend nicht Bild: dpa
Nach zwei Jahren Abstinenz gehört der 1. FC Köln wieder zur Elite des deutschen Fußballs. Dank eines 3:1 gegen den VfL Bochum macht der Traditionsklub die Rückkehr in die Bundesliga perfekt. Die Fans singen schon mal vom Europapokal.
Die Fans des 1. FC Köln sind dafür bekannt, dass sie ein wenig zum Überschwang neigen. Also sangen sie schon mal vom Europapokal. Vermutlich war auch ein wenig Selbstironie dabei. Erst einmal jedenfalls haben die FC-Profis beim 3:1 über den VfL Bochum am Montagabend den entscheidenden Schritt zurück in die erste Fußball-Bundesliga gemacht. Der Heimsieg reichte den Rheinländern, um zwei Jahre nach dem Abstieg in die Eliteliga zurückzukehren.
Drei Runden vor dem Saisonende baute der Spitzenreiter seinen Vorsprung vor dem Zweitliga-Dritten Paderborn auf elf Punkte aus – er ist also auf der sicheren Seite. Die Kölner kamen aber erst nach der Pause in Schwung. Die Tore von Risse (50.), Helmes (63.) und Ujah (81.) fielen in der zweiten Hälfte. Latza hatte die anfangs aufmüpfigen Bochumer in Führung gebracht (42.).
Bochum in der Rolle des Stimmungskillers
Die Kölner wollten so schnell wie möglich die letzten Zweifel an ihrer allgemein erwarteten Rückkehr in die erste Liga beseitigen. Doch zunächst wollte keine Partystimmung aufkommen. Die Bochumer, noch nicht aller Abstiegssorgen ledig, gefielen sich in der Rolle des Stimmungskillers. „Ich habe keine Lust, am Montag für Köln die Feier zu organisieren“, hatte VfL-Trainer Peter Neururer vor dem Anpfiff gesagt.
Seine Männer verwickelten den Favoriten in ein Geduldsspiel. Latza erschreckte die Kölner mit seinem Kopfballtor noch mehr als kurz zuvor Tasaka, dessen Kopfstoß am Pfosten landete. Die Kölner mühten sich zwar von Beginn an, ließen es bei ihren Vorstößen zunächst aber an Durchschlagskraft fehlen. In der ersten Halbzeit brachten sie die gut organisierte Abwehr des Gegners nicht ernsthaft in Bedrängnis.
Das änderte sich nach der Pause rasch. Mit Marcel Risse kam mehr Dynamik in die Angriffe der Kölner. Das Ausgleichstor des Einwechselspielers versetzte die Kölner Mehrheit unter den 50.000 Zuschauern zum ersten Mal an diesem Abend in Partylaune. Ihre Lieblingsmannschaft übte nun den Druck aus, den viele von Anfang an erwartet hatten, und drehte die Partie.
Nach gut einer Stunde nutzte Helmes einen Foulelfmeter im Nachschuss zum 2:1. Da Schiedsrichter Winkmann das Foul von Acquistapace an Helmes als „Notbremse“ wertete und mit der Roten Karte bestrafte, hatten die Kölner fortan den Vorteil, gegen zehn Mann zu spielen. Und FC-Trainer Peter Stöger lag mit einer weiteren Einwechslung richtig: Ujah baute den Vorsprung in der Schlussphase aus.