4:2 gegen Hoffenheim : Wolfsburgs Kruse gelingt fast alles
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Die Entscheidung: Max Kruse trifft zum 3:2 Bild: dpa
Der VfL Wolfsburg schnell in Führung, Hoffenheim kommt auf fremdem Platz ähnlich schnell zurück. Max Kruse ist das bei seiner Torjagd ganz gleich.
Mit Typen wie Max Kruse hat man es wirklich nicht leicht. Ist dieser Mann denn nun ein genialer Mittelstürmer? Oder als hängende Spitze noch besser? Dieter Hecking, der Trainer des VfL Wolfsburg, darf über solche Fragen zur Systematik des bezahlten Fußballs schmunzeln. Es lässt Kruse in der Regel so wirken, dass die Zuschauer nach Spielschluss das Gefühl, sein Frechdachs habe fast überall in der Offensive geglänzt.
Beim Wolfsburger 4:2-Heimsieg gegen die TSG Hoffenheim glänzte Neuzugang Kruse als Torschütze nach nur 47 Sekunden, nach 62 sowie 83 Minuten und als einleitende Kraft des 2:0 von Bas Dost (7. Minute). Die Galavorstellung des Nationalspielers wurde ergänzt durch den starken Auftritt von Julian Draxler. Wo Kruse also am besten spielt, bleibt ein wirklich schönes Luxusproblem des VfL.
Dem anfänglichen Wolfsburger Angriffsschwung musste eine schmerzhafte Personalie entgegengesetzt werden, um Schlimmeres zu verhindern. Der Hoffenheimer Trainer Markus Gisdol war schlau genug, um seinen überforderten Rechtsverteidiger Pavel Kaderabek schon in der 21. Minute auszutauschen. Für den Tschechen kam den Japaner Jin-Su Kim. Diese Rochade sorgte für mehr Stabilität in der Defensive der TSG und ermöglichte eine zwischenzeitliche Aufholjagd von 0:2 auf 2:2.
Wolfsburger Fehler
Der Favorit aus Wolfsburg hatte sich in dieser Phase bei so manchem Querpass im Mittelfeld Fehler erlaubt, die mit einer Einladung zum Kontern verbunden waren. Nach diesem Strickmuster fielen der Anschlusstreffer zum 1:2 durch Jeremy Toljan (29.) und das 2:2 durch Jonathan Schmid (54.). Aber dieses temporäre Aufbäumen reichte vor 28 148 Zuschauern nicht, um Kruse und Co. auch auf Dauer zu ärgern.
Der Wolfsburger Angriffsschwung kam für den VfL zur richtigen Zeit zur Entfaltung. Nach vier Pflichtspielen ohne Sieg durfte in Wolfsburg wieder gejubelt werden. In einer Stadt, in der derzeit nahezu alles von der Diesel-Affäre des Volkswagen-Konzerns belastet bleibt, werden gute Nachrichten händeringend gesucht. „Man kann vor dem Thema ja nicht davonlaufen“, gesteht VfL-Geschäftsführer Klaus Allofs. Man kann aber einen virtuosen Offensivspieler wie Kruse bestaunen, der zuletzt auch der Nationalmannschaft mit seinem Siegtor in der Partie gegen Georgien (2:1) viel Grund zur Freude bereitet hatte.