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Wegen Disko-Nacht : Schalke suspendiert Krstajic und Rakitic

  • Aktualisiert am
Jones (r.) kam ungestraft davon, Krstajic muss pausieren

Jones (r.) kam ungestraft davon, Krstajic muss pausieren Bild: AP

Vor dem entscheidenden Spiel in der Champions League ist es mit der viel beschworenen Harmonie bei Schalke 04 vorbei. Trainer Mirko Slomka warf Mladen Krstajic und Ivan Rakitic wegen einer Disko-Nacht aus dem Kader.

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          Vor dem wichtigsten Spiel des Jahres hat eine Disco-Affäre beim FC Schalke 04 für großen Ärger gesorgt. Die Führungsriege des Revierclubs strich die Profis Mladen Krstajic und Ivan Rakitic für die entscheidende Partie um den Einzug ins Champions-League-Achtelfinale gegen Rosenborg Trondheim (Dienstag, 20.45 Uhr/Premiere und FAZ.NET-Liveticker) aus dem Kader.

          Grund: Gemeinsam mit dem wegen einer Gelbsperre gegen den norwegischen Rekordmeister nicht spielberechtigten Jermaine Jones waren Krstajic und Rakitic in der Nacht zum vorigen Sonntag in der Duisburger Disco „Club Intakt“ erwischt worden. „Das Verhalten ist extrem unprofessionell. Es ist doch klar, dass wir sofort handeln mussten. Sie werden zusätzlich noch eine Geldstrafe bekommen“, sagte Schalke-Präsident Josef Schnusenberg. Aufgeflogen war die Sache, weil das Trio beim nächtlichen Ausflug von einem „Bild-Leserreporter“ fotografiert wurde.

          „Zutiefst enttäuscht und stinksauer“

          Nach einem Treffen mit Andreas Müller, Trainer Mirko Slomka und Schnusenberg am Montag war die Suspendierung schnell beschlossen. „Ich bin zutiefst enttäuscht und stinksauer. Wie es mit den Dreien weitergeht, entscheiden wir nach dem Spiel - wobei wir die Situation bei Jermaine aufgrund seiner Sperre anders bewerten“, so Müller. Man habe großen Ziele: „Deshalb fordern wir ein Höchstmaß an Disziplin und Professionalität. Diese Vorgaben wurden mit Füßen getreten.“

          Entsetzt war auch der Trainer, der Innenverteidiger Krstajic und Mittelfeldspieler Rakitic für die Startelf vorgesehen hatte. „Alle wissen, wie sie sich auf ein Spiel vorzubereiten haben. Das Verhalten ist absolut inakzeptabel. Wir haben klare Regeln aufgestellt. Diese wurden aufs Massivste gebrochen. Es konnte nur die eine Konsequenz geben“, betonte Slomka. Erst vor einigen Wochen war Kevin Kuranyi in einer Kölner Disco aufgefallen. Der seinerzeit verletzte Stürmer, der noch am Montag von jedem Teamkollegen gegen Trondheim „mehr als 100 Prozent“ forderte, hatte damals einem Freund einen Gefallen getan.

          Eher „Papa“ als „Hardliner“

          Schnusenberg war nach dem abermaligen Vorfall bedient. „Damit haben die Spieler nicht nur der Mannschaft und dem Verein geschadet, sondern auch sich selbst. Sie zerstören ihr Image. Gerade Rakitic hätte ich das am wenigsten zugetraut“, meinte der Präsident. Die Suspendierung gelte aber zunächst nur für ein Spiel, alles Weitere werde man besprechen. Doch außer einer Geldstrafe hat das Trio wohl nichts mehr zu befürchten. „Sie werden nun abgestraft. Damit ist die Sache dann aber auch erledigt“, betonte der 66-Jährige.

          Er fühle sich gegenüber den Spielern eher „in der Papa-Situation“ denn als „Hardliner“. Gleichwohl will der Clubchef das Verhalten weder gutheißen noch dulden. „Dafür gibt es keine Entschuldigung.“ Man müsse präventiv tätig werden: „Wir werden mit allen reden und müssen sehen, dass wir wieder Disziplin reinkriegen.“ Sollten gute Worte und Appelle jedoch nicht fruchten, schloss Schnusenberg auch weitere Sanktionen nicht aus: „Es ist schade, weil wir viele sehr professionelle Spieler haben und sie durch unprofessionelles Verhalten anderer in schlechtes Licht geraten. Jetzt heißt es doch wieder, Schalke sei ein Sauhaufen.“

          Am Samstag in Frankfurt hatte Carlos Grossmüller „Rot“ gesehen. Der Reservist griff bei einer Auseinandersetzung auf dem Rasen ein und stieß Eintracht-Profi Michael Thurk per Griff ins Gesicht zu Boden. Der DFB sperrte den Uruguayer für fünf Spiele. Gegen Trondheim ist er spielberechtigt, könnte kurioserweise von der Suspendierung der Kollegen profitieren. Schnusenberg sprach sich sogar für den Einsatz des „Sünders“ aus. „Dann kann er sich sofort rehabilitieren.“

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