So ändert sich der Transfermarkt im Sommer
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Der Verbleib von Jadon Sancho in Dortmund erscheint nun auf einmal wieder ziemlich realistisch für diesen Sommer. Bild: Reuters
Folgt auf die Corona-Krise die überfällige Erdung der überhitzten Fußball-Branche? Ablösen im dreistelligen Millionenbereich, wie sie bei Kai Havertz und Jadon Sancho erwartet wurden, scheinen vorerst nicht vorstellbar.
Wieder liegt ein Wochenende hinter dem Fußballplaneten, an dem die meisten Stadien leer blieben, die Spiele abgesagt wurden, die Fans sich mit faden Ersatzangeboten wie der Übertragung von Computersimulationen begnügen mussten. Ein wenig Trost mag mancher Anhänger allerdings beim Studium der aktuellen Sportnachrichten gefunden haben, denn immer mehr Protagonisten beginnen mit einer kritischen Reflektion ihres Wirkens der vergangenen Jahre. Schalkes Finanzchef Peter Peters, der auch im Präsidium der Deutschen Fußball-Liga sitzt, spricht von einer „Erdung, was Transfersummen und Spielergehälter betrifft“, und klingt dabei keineswegs beängstigt.
Uli Hoeneß, der langjährige Patriarch des FC Bayern München, prophezeit im „Kicker“ gar „eine neue Fußballwelt“ für die Zeit nach der Pandemie, und auch Max Eberl kann dem drohenden Einbruch einiger Geschäftszweige etwas Positives abgewinnen. Jahrelang hat der Mönchengladbacher Sportdirektor mit erstaunlichem Geschick entwicklungsfähige Spieler an den Niederrhein geholt, wo sie für höhere Aufgaben reiften und dann mit Millionengewinnen weiterverkauft wurden. Weil weltweit allen Klubs viel Geld verlorengeht, muss Eberl in diesem Sommer wahrscheinlich auf solche Transfers verzichten. Als Biss in den sauren Apfel würde er das aber nicht empfinden, sagt Eberl. „Das wäre eher ein süßer Apfel, wenn die Mannschaft so zusammenbleiben könnte. Sie spielt ja eine sehr erfolgreiche Saison.“
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