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„Sexy Eintracht“ : Was Eintracht Frankfurts Fußball in der Bundesliga attraktiv macht

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Erfolg macht locker und sexy: Eintracht-Trainer Glasner zeigt wieder einmal seinen Humor. Bild: dpa

Ein Gesamtpaket aus Entwicklung, Resultaten und Spielstil macht den Frankfurter Fußball begehrenswert. Gegen Hertha BSC erwartet Trainer Oliver Glasner ein umkämpftes Duell.

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          Erfolg macht locker. Eintracht-Trainer Oliver Glasner erwiderte ganz trocken, als er gefragt wurde, wieso viele seinen Klub derzeit für einen der sexiesten in Europa halten: „Das muss an mir liegen.“ Der 48 Jahre alte Österreicher, den eher die Attitüde eines Biedermanns denn Playboys ziert, schickte dann aber eine seriöse Antwort hinterher: „Erfolg macht sexy.“ Es sei ein Gesamtpaket aus der gedeihlichen Gesamtentwicklung des Klubs, den Resultaten, der Zuschaueratmosphäre und „manchmal auch dem Spielstil“.

          Bundesliga
          Peter Heß
          Sportredakteur.

          Sexy zu sein, das ist der Anspruch von Hertha BSC, der sich gerne wahlweise als Hauptstadtklub oder Big-City-Klub bezeichnet. Allerdings hat das teure Make-up in Form der Abermillionen des inzwischen wieder ausgestiegenen Investors Windhorst nicht für eine hohe Attraktivität gesorgt, sondern für ein nachhaltiges Derangement. Dem ist vor einigen Tagen Sport-Geschäftsführer Fredi Bobic zum Opfer gefallen. Was ihm in Frankfurt gelang, wollte ihm in Berlin in anderthalb Jahren nicht glücken – einen abstiegsgefährdeten Bundesligaklub erst ein bisschen und dann noch ein bisschen mehr nach oben zu führen.

          Derzeit dümpelt die Hertha auf Platz 17. Glasner glaubt jedoch nicht an ein leichtes Spiel an diesem Samstag (15.30 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Bundesliga und bei Sky). Weder die sportliche Leistungsbilanz der Mannschaft noch die Verwerfungen im Klub hätten etwas zu sagen: „Wie alle Bundesligaspiele wird es ein heiß umkämpftes Duell. Die Hertha hat unter Trainer Schwarz eine gute Spielanlage, nur die Ergebnisse sind nicht so, wie sie es sich wünschen. Das Derby gegen Union (0:2) hätte auch ganz anders ausgehen können.“

          Neuzugang Max könnte spielen

          Der Eintracht-Trainer hebt die Robustheit der Berliner hervor und die schnelle Offensive mit Lukebakio, Kanga und Richter sowie das spielstarke Mittelfeld mit Tousart und Serdar. Aber natürlich wolle er nach zwei Auswärts-Unentschieden auch das zweite Heimspiel des Jahres gewinnen.

          Dazu wird aller Wahrscheinlichkeit nach Neuzugang Philipp Max schon einen gewissen Beitrag leisten. Sogar einen Startelfeinsatz schließt Glasner für den 29 Jahre alten ehemaligen Nationalspieler nicht aus. „Philipp macht einen guten Eindruck, er war sofort integriert, er kennt ja auch schon einige aus der Bundesliga und Mario Götze aus Eindhoven“, so Glasner. Mit Max hat die Eintracht den Spieler für die linke Außenbahn verpflichtet, der dem Leistungsprofil des früheren Publikumslieblings Filip Kostic bisher am nächsten kommt. Nicht ganz so wuchtig wie der Serbe agiert der ehemalige Augsburger, aber auch ihm liegt es im Blut, bis zur Grundlinie durch zu dribbeln und zu flanken.

          Der Trainer kann auf allen Positionen frei auswählen, bis auf den leicht angeschlagenen Alidou und den länger verletzten Ebimbe und Wenig sind alle Profis fit. Normalerweise würde das bedeuten, dass er sein aktuell stärkstes Team aufbietet, was hieße, mit den Oldtimern Hasebe und Rode. Aber da am kommenden Dienstag im Pokal mit Darmstadt 98 schon die nächste Aufgabe wartet, heißt es für Glasner, zu kalkulieren. „Makoto kann nicht mit 39 zehn Wochen lang alle drei Tage spielen“, betont der Eintracht-Trainer. Und für Rode gilt das Gleiche, obwohl er erst 32 ist. Aber der Mannschaftskapitän hat die Knie eines 50-Jährigen. Deshalb deutete der Eintracht-Trainer am Donnerstag an, dass Smolcic als Mittelmann der Dreierkette gegen Berlin beginnen könnte und Kamada wieder für Rode im defensiven Mittelfeld.

          Auf Nachfrage stellte Glasner Hasebes besondere Fähigkeiten noch einmal heraus: „Es ist schwer zu erklären, aber Makoto Hasebe macht nicht nur seine Nebenleute in der Abwehr besser, sondern jeden Einzelnen in der Mannschaft.“ Wenn der Japaner jünger und belastbarer wäre, wäre er in jedem Spiel erste Wahl. „Theoretisch könnte Makoto fünf Prozent schlechter als Smolcic sein. Aber da er jeden um ein Prozent besser macht, wären wir als Mannschaft immer noch um fünf Prozent besser.“

          Der Japaner gebe dem ganzen Team durch seine Anwesenheit, Persönlichkeit und Qualität Halt. Dennoch müsse er, so Glasner, darauf achten, dass die Jüngeren lernten, Verantwortung zu übernehmen. Auch wenn sie nach Fehlern dafür an den Pranger gestellt würden. „Wenn Makoto spielt, übernimmt er die Verantwortung, aber dadurch ist es für die anderen bequemer.“ Und mit 39 gehört Hasebe nun mal nicht mehr die Zukunft. Aber immer noch ist er ein wichtiger Teil der Gegenwart. Glasner betont: „Ich bin sehr froh, einen solchen Spieler und Menschen im Team zu haben.“

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