Philipp Max bei der Eintracht : Die große Sehnsucht nach der Bundesliga
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Voller Fokus auf die Eintracht: Philipp Max freut sich auf Frankfurt. Bild: Huebner
Philipp Max will der Eintracht künftig mit Tempo und Tiefenläufen helfen – und es sich noch mal selbst beweisen. Mit seinem Wechsel nach Frankfurt hat er sich einen Sehnsuchtstraum erfüllt.
Der Mann weiß, was er will. Kein Wunder: Mit 29 Jahren hat Philipp Max schon einiges erlebt in der Welt des Profifußballs. Seine Lust, etwas zu erreichen, ist ungebrochen. „Meine Sehnsucht, wieder in der Bundesliga zu spielen, ist riesig“, sagt der Mann, der zukünftig die linke Flanke „mit vielen Tiefenläufen und Tempovorstößen“ beleben will. Das wollte Luca Pellegrini auch. Doch das Leihgeschäft mit dem 23 Jahre alten Italiener war eine große Enttäuschung und wurde vorzeitig beendet.
Max sitzt am Mittwoch im Profi-Camp seines neuen Arbeitgebers. Es ist sein erster öffentlicher Auftritt – und ja, der gestandene Fußballspieler präsentiert sich selbstbewusst und mit klaren Vorstellungen. „Das System und den Fußball der Eintracht kenne ich“, sagt er. Mario Götze hat ihm intensive Einblicke gewährt. Auch das Studium diverser Fußballspiele am Fernseher habe es ihm leicht gemacht, im reifen Fußballalter zum Grenzgänger zu werden. Zwei Jahre lang hat bei der PSV Eindhoven die Schuhe geschnürt. Götze war für Max in den Niederlanden ein wertvoller Nebenmann, Ideen- und Ratgeber. „Mario ist sensationell im Räume finden“, sagt Max.
Als „sensationell“ erachtet er auch die Entwicklung der Eintracht, die ihn zunächst bis Saisonende von der PSV ausgeliehen hat und anschließend, wenn nichts Gravierendes passiert, für die kommenden drei Jahre bis Mitte 2026 fest verpflichten wird. Max ist der Mann für die linke Außenbahn, also für die Seite, auf der einst und jahrelang Filip Kostic nach Herzenslust am Wirbeln und Toreschießen gewesen ist. Wenn die Eintracht es am Samstag im Kerngeschäft Bundesliga mit dem Abstiegskandidaten Hertha BSC zu tun bekommt, will Max dabei sein. Er selbst fühle sich „richtig gut“, wie er freundlich parlierend auf dem Pressepodium sagt. „Ich bin fit und bereit.“ Ob auch Oliver Glasner bereit ist, Max sofort in die Frankfurter Startelf zu stellen?
Max ist es aus vielerlei Gründen leicht gefallen, seinen Sehnsuchtstraum von der Rückkehr in die Bundesliga, in der er einst fünf Jahre lang für den FC Augsburg am Ball gewesen ist, ausgerechnet bei der Eintracht zu erfüllen. „Mein Hunger ist groß. Ich will es mir selber noch einmal in der Bundesliga hier in Frankfurt beweisen“, sagt er. „Die Stadt hier hat alles, um sich wohl zu fühlen.“ So schnell wie möglich will Max für seine noch pendelnde Familie eine Bleibe finden.
Sein neuer Chef ist längst am Main sesshaft geworden. Eintracht-Trainer Glasner wohnt mittendrin, ist nah dran am Puls der Zeit. Der österreichische Fußballlehrer ist einer der Faktoren, die es Max leicht gemacht haben, dem Leihgeschäft zuzustimmen. Glasner und Max’ vormaliger Eindhoven-Trainer Roger Schmidt hätten viele Schnittmengen, die dem linken Außenmann besonders gefielen. „Beide lassen aktiven, intensiven Fußball spielen“, sagt Max. „Mit hohem Pressing, schnellen Ballgewinnen und schnellem Umschalten. Da gibt es viele Parallelen zwischen beiden Trainern.“
Max freut sich auf die Herausforderung, der Eintracht auf der linken Schiene nachhaltig zu helfen. Er will „offensiv denken und sich immer wieder vorne einschalten. Die Mannschaft ist heiß auf Erfolg“, glaubt Max. „Wir peilen alles an, was möglich ist.“
Endlich möglich wird es für den gebürtigen Rheinländer sein, seinen Traum von der Champions League zu verwirklichen. Zwei Mal schon stand er mit Eindhoven dicht davor, zwei Mal misslang der Sprung in die Königsklasse. Mit der Eintracht bietet sich ihm jetzt die späte Chance, groß rauszukommen. „Die Champions League war für mich schon immer ein Thema, was ich erreichen wollte.“
Sich international zu behaupten – es wäre nicht das erste Mal für Max. In der Nationalmannschaft blickt er auf drei Einsätze zurück. Er erinnert an das desaströse 0:6 gegen Spanien und spricht insgesamt von einer „sehr guten Zeit“. In Frankfurt und mit der Eintracht sollen weitere gute Zeiten folgen. Mit Tempo, Tiefenläufen und dem einen oder anderen Tor könnte der selbstbewusste Max einen gewichtigen Anteil daran haben.