
Später Sieg der Eintracht : Hasebes Einfluss bringt Frankfurt voran
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Evan Ndicka (links) trifft, Makoto Hasebe freut sich mit. Bild: AFP
Nach dem ersten Heimsieg in dieser Saison in der Bundesliga ist die Eintracht auf Kurs. So sah es zunächst nicht aus. Was hat die Wende zum Besseren gebracht? Es ist die Mischung aus drei Faktoren.
Nun, nachdem auch der erste Bundesliga-Heimsieg geschafft ist, kann die Eintracht erst einmal kräftig durchatmen. Der holprige Saisonstart ist endgültig verarbeitet, die Mannschaft liegt auf Kurs. Auf 34 Spiele hochgerechnet, bedeuten die 18 Punkte nach 13 Runden ein Saisonergebnis von 47 Zählern, was ein zufriedenstellendes Resultat wäre. Dass die Eintracht nur noch einen Punkt benötigt, um in der Europa League ins Achtelfinale einzuziehen, und dass ihr das Sechzehntelfinale auch im Falle einer Niederlage in Istanbul nicht mehr zu nehmen ist, übertrifft die Erwartungen.
Was hat die Wende zum Besseren gebracht? Es ist die Mischung aus drei Faktoren: Die Serie von punktebringenden Last-Minute-Toren hat das Selbstbewusstsein und die ohnehin großartige Mentalität weiter gefördert. Die Spieler glauben bis zum letzten Moment an ihre Fähigkeit, ein Match drehen zu können, und schaffen es mit unglaublicher Regelmäßigkeit.
Die Frankfurter Profis gingen in den vergangenen Spielen mit einer ganz anderen Aggressivität in die Zweikämpfe und ins Pressing als in den Wochen der langweiligen 1:1-Serie. Zudem hat die Rückkehr von Makoto Hasebe das Quäntchen Ballsicherheit in den Spielaufbau gebracht, von dem alle Mitspieler profitieren.
Nicht nur, weil ihnen ein überraschender Steilpass eine Torchance eröffnete, das gelingt auch dem alten Japaner nur selten. Hasebe gelingt es durch seine klugen Verzögerungen und Ausweichmanöver, bevor er abspielt, seinen Kollegen den Druck zu nehmen. Er wartet, bis sie sich von ihren Gegenspielern gelöst haben. Beim 1:0 gegen Union war es überdeutlich zu sehen, wie fast jeder Eintracht-Profi den „Methusalem“ im Team suchte. Wenn es nicht weiterging, kam der Ball zu Hasebe. Und da war er sicher.
Das galt jedoch nur so lange, wie sich die Begegnung in normalen Bahnen bewegte. Die Eintracht reagierte nämlich auf den überraschenden Ausgleich von Kruse mit einem fast schon blindwütig zu nennenden Übereifer. So bewundernswert der unbändige Einsatz nach den Europa-League-Anstrengungen des Donnerstags gegen Antwerpen auch war, bis zum Happy End in letzter Minute erspielte sich die Eintracht in der letzten halben Stunde keine eindeutige Torchance mehr, obwohl die Frankfurter Furien, eine der athletischsten Mannschaften der Liga, Union kämpferisch dominierten.
Die Mischung und die Balance bei der Eintracht stimmen noch immer nicht ganz. Aber wenn sie es schafft, noch ein bisschen mehr Hasebe in ihr Spiel zu bringen, dann muss sich die Liga noch mehr vor ihr fürchten, als sie es im Moment schon tut.