Mainz 05 gegen Union Berlin : Leicht zu durchschauen, schwer zu bespielen
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Die fehlende Konstanz seiner Mannschaft innerhalb einzelner Spiele ist für den Mainzer Trainer Bo Svensson „schon länger ein Thema“. Bild: dpa
Mit dem Tabellenzweiten Union Berlin wartet auf Mainz 05 das nächste Schwergewicht. Trainer Bo Svensson hofft, dass seine Mannschaft konstanter spielt als gegen die Bayern.
Für eine intensive Aufarbeitung fehlte gegen Ende der zweiten englischen Woche hintereinander die Zeit, unter den Teppich gekehrt haben sie beim FSV Mainz 05 die schwache Leistung in der ersten Halbzeit des Pokalspiels gegen den FC Bayern München jedoch nicht. „Die war nicht akzeptabel“, sagte Trainer Bo Svensson am Freitag, „aber die fehlende Konstanz auch innerhalb einzelner Spiele ist ja schon länger ein Thema.“
Angst vor der Qualität des Gegners sei nicht der Grund für das zurückhaltende, mutlose Auftreten seiner Mannschaft gewesen. Dazu habe es auch keinen Grund gegeben, immerhin hatten die Rheinhessen die beiden Bundesligaheimspiele gegen die Bayern unter Svensson gewonnen. Das Problem sei vielmehr gewesen, in den ersten Sequenzen nicht das Gefühl bekommen zu haben, dem Gegner wehtun, mit den Münchnern mithalten zu können. „Und auch taktisch haben wir es nicht so toll gemacht.“
„Schwer dagegen zu spielen“
Was das für die samstägliche Bundesligapartie bei Union Berlin (15.30 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Bundesliga und bei Sky) bedeutet? Beim Tabellenzweiten, gegen den zurzeit schwieriger zu spielen sei als gegen die Bayern, wie der Wolfsburger Trainer Niko Kovac sagt. Eine solche These stellt Svensson nicht auf. Was er sagt: „Es ist nicht schwer, deren Spielweise zu analysieren, aber schwer dagegen zu spielen.“ Keine andere Mannschaft der Liga praktiziere einen so klaren Fußball wie die zur Nummer eins in der Hauptstadt aufgestiegenen Köpenicker.
Im von seinem Kollegen Urs Fischer klug zusammengestellten, eingespielten Kader wisse jeder Akteur, was zu tun ist, sagt Svensson. „Und es gibt einen guten Konkurrenzkampf. Wenn einer nicht performt, steht der nächste bereit.“ Der Saisonverlauf der Berliner (Svensson: „Union steht zu Recht da oben“) wertet nachträglich durchaus den Punkt auf, den die 05er im wenig begeisternden Hinrundenduell behielten.
„Für Außenstehende war das kein Leckerbissen“, räumt Svensson in Erinnerung an die von Zweikämpfen geprägte und weitgehend torchancenfrei verlaufene Partie des zweiten Spieltags ein. „Aber taktisch haben wir das sehr diszipliniert gemacht und Union vor Probleme gestellt. Das brauchen wir auch diesmal wieder.“ Der körperliche Zustand seiner Spieler sei ungeachtet der vier Spiele binnen elf Tagen „gut genug, um dagegenzuhalten. Wir sind gut durchgekommen, die Jungs waren müde, aber es wird kein Problem sein, auf 100 Prozent zu kommen“.
Eine Ausnahme bildet Silvan Widmer. Der Mannschaftskapitän war gegen die Bayern noch vor der Pause wegen muskulärer Probleme im Oberschenkel ausgewechselt worden und fällt aus; an seiner Stelle könnte Danny da Costa die rechte Außenbahn bespielen. Karim Onisiwo und Jae-sung Lee, die erkältungsbedingt am Mittwoch nur von der Bank kamen, seien wieder Kandidaten für die erste Elf.