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Nagelsmann-Aus in München : „Schade, dass er diese Chance genommen bekommt“

  • Aktualisiert am

2020 in der Bundesliga: Als Hansi Flick (rechts) noch Bayern-Trainer war und Julian Nagelsmann RB Leipzig trainierte. Bild: picture alliance / SvenSimon

Julian Nagelsmann folgte beim FC Bayern auf den heutigen Bundestrainer Hansi Flick. Der reagiert mit Bedauern auf das Aus seines Nachfolgers in München. Auch Leon Goretzka äußert sich.

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          Bundestrainer Hansi Flick hat die Freistellung von Julian Nagelsmann (35) beim FC Bayern München bedauert. „Ich finde es schade, dass er natürlich jetzt die Chance genommen bekommt, dass er drei Titel holt“, sagte Flick am Freitagabend während der Halbzeitpause des U-21-Länderspiels zwischen Deutschland und Japan im TV-Sender ProSieben Maxx in Frankfurt. Flick hatte die Münchner 2020 zum Triple geführt, sein Nachfolger wurde 2021 Nagelsmann.

          Nagelsmann bleibe trotz seines vorzeigen Ausscheidens als Münchner Coach ein „herausragender Trainer“, meinte der 58 Jahre alte Flick. Die Bayern-Spieler bei der Fußball-Nationalmannschaft habe die Nachricht genau wie ihn „sehr überrascht“.

          Goretzka: „Großartiger Mensch und Trainer“

          Nationalspieler Leon Goretzka reagierte derweil mit emotionalen Abschiedsworten auf die Freistellung von Nagelsmann in München. „Herzlichen Dank für die Zusammenarbeit. Eine Zusammenarbeit, die jederzeit von Vertrauen, Spaß und gegenseitiger Wertschätzung geprägt war. Du bist ein großartiger Mensch und Trainer, dem wir alle von Herzen nur das Allerbeste wünschen“, schrieb der Mittelfeldspieler am Freitagabend auf Instagram.

          Kurz zuvor hatte der deutsche Fußball-Rekordmeister die schon erwartete Trennung von Nagelsmann bekannt gegeben – und zugleich die Verpflichtung von Thomas Tuchel verkündet. „Es liegt nun an uns, deine Arbeit erfolgreich zu Ende zu bringen. Danke für Alles!“, schrieb Goretzka weiter. Dazu veröffentlichte der 28-Jährige ein Bild, das ihn und seinen ehemaligen Trainer unmittelbar vor einer Umarmung auf dem Platz zeigt. Die Bayern sind in dieser Saison noch in jedem Wettbewerb vertreten und können das Titel-Triple holen.

          Weitere Reaktionen auf das Nagelsmann-Aus im Überblick:

          Oliver Kahn (Vorstandschef FC Bayern München): „Als wir Julian Nagelsmann für den FC Bayern verpflichtet haben, waren wir überzeugt, mit ihm langfristig zusammenzuarbeiten – und dies war auch bis zuletzt das Ziel von uns allen. Nun sind wir aber zu der Erkenntnis gekommen, dass sich die Qualität unseres Kaders – trotz der Deutschen Meisterschaft im vergangenen Jahr – zunehmend seltener gezeigt hat. Nach der WM haben wir immer weniger erfolgreich und attraktiv gespielt, die starken Leistungsschwankungen haben unsere Ziele in dieser Saison in Frage gestellt, aber auch über diese Saison hinaus. Deshalb haben wir jetzt reagiert.“

          Hasan Salihamidzic (Sportvorstand FC Bayern München): „Das ist die schwierigste Entscheidung in meiner Zeit als sportlich Verantwortlicher des FC Bayern gewesen. Ich habe zu Julian vom ersten Tag an ein offenes, vertrauensvolles, freundschaftliches Verhältnis gehabt. Ich bedauere die Trennung von Julian. Aber nach gründlicher Analyse der sportlichen Entwicklung unserer Mannschaft speziell seit Januar und mit den Erfahrungswerten der Rückrunde in der Vorsaison haben wir jetzt gemeinsam entschieden, Julian freizustellen.“

          Joshua Kimmich: „Ich kann nur sagen, dass Julian Nagelsmann ein überragender Trainer ist. Ich hatte schon sehr viele Trainer, sehr viele Top-Trainer – er ist locker Top drei.“

          Lothar Matthäus: „Es sind die Gesetze im Fußball, und die Resultate haben nicht gestimmt. Und ich bin vor allem der Meinung, dass er wahrscheinlich auch nicht mehr, wie man so schön sagt, die Kabine im Griff gehabt hat, nicht mehr alle Spieler hinter sich. Und das ist natürlich dann das Schlimmste, was einem passieren kann.“

          Christian Heidel (Vorstand FSV Mainz 05): „Die Entscheidung, Nagelsmann zu beurlauben, war sehr überraschend. Die Folge, Thomas Tuchel zum FC Bayern zu holen, war für mich überhaupt gar keine Überraschung. Es war für mich eigentlich die einzig logische Konsequenz. Thomas ist für mich einer der drei besten Trainer der Welt.“

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