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Impfpflicht für Fußballprofis : „Die DFL ist in der Verantwortung“

Gilt in der Bundesliga bald 2G? Thomas Müller (links) und Joshua Kimmich Bild: dpa

Die Diskussion um die rechtliche Zulässigkeit einer 2-G-Regelung im deutschen Profisport gewinnt an Fahrt. Ein Sportrechtler hält die Einführung einer Impfpflicht für Bundesligaprofis für geboten.

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          Die Diskussion um die rechtliche Zulässigkeit einer 2-G-Regelung im deutschen Profisport gewinnt an Fahrt. Am Dienstag hatte die Deutsche Fußball Liga (DFL) auf ihrer Website behauptet: „Ein 2G-Nachweis im medizinisch-hygienischen Konzept als Voraussetzung für die Teilnahme am Spiel- und Trainingsbetrieb, also für die grundrechtlich geschützte Berufsausübung der Spieler, würde einer verbandsrechtlichen Impfpflicht gleichkommen, ohne dass es aber überhaupt gesetzliche Bestimmungen gibt, auf deren Grundlage Arbeitgeber Impfvorgaben für ihre Beschäftigen machen könnten.“ Zudem sei selbst für Angestellte in Berufsgruppen in „gesundheitlich sensiblen Bereichen“ eine Impfpflicht „ausdrücklich verneint“ worden.

          Christoph Becker
          Sportredakteur.

          Dagegen hält der Sportrechtler Rainer Cherkeh die Einführung einer Impfpflicht für Bundesligaprofis nach einer Vorlaufzeit für zulässig und geboten. „Es bedarf keiner ‚gesetzlichen Bestimmungen‘, damit die DFL eine verbandsseitige Impfpflicht einführt“, argumentiert Rechtsanwalt Cherkeh gegenüber der F.A.Z. „Aufgrund ihrer grundgesetzlich geschützten Verbandsautonomie aus Artikel 9 des Grundgesetzes kann die DFL spielorganisatorische Fragen, auch des Gesundheitsschutzes, autonom und losgelöst von gesetzlichen Ermächtigungsgrundlagen regeln. Dies gilt auch dann, wenn Vorgaben des Verbandes – wie hier – gleichzeitig in den persönlichen Bereich einwirken.“

          Er sehe den Ligaverband in der „Verantwortung und Pflicht“, nach Ankündigung und Vorlaufzeit die Berechtigung zur Teilnahme an Ligaspielen von der Einhaltung des 2-G-Konzepts abhängig zu machen, sofern nicht einzelne Spieler aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden können. Bleibe die DFL hingegen untätig, werde die Verantwortung auf die einzelnen Klubs abgeschoben.

          Die Einführung einer 2-G-Regelung sei aber nur bundesweit und unter dem Dach des Ligaverbandes und damit für alle 36 Vereine der Ersten und Zweiten Bundesliga sinnvoll. Zudem spreche die Fürsorgepflicht gegenüber den Spielern für die Einführung des 2-G-Konzepts im Bundesliga-Spielbetrieb.

          Der Ligaverband, der allen am Spielbetrieb Beteiligten die Impfung empfiehlt, hatte am Dienstag angegeben, die Impfquote unter Spielern, Trainern und Betreuern der 36 Profiklubs liege bei mehr als neunzig Prozent.

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