Wie sich Bernstein seine Hertha zurückholt
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„Ich allein bekomme die Karre nicht aus dem Dreck“: Hertha-Präsident Kay Bernstein Bild: Funke
Kay Bernstein stand lange in der Fankurve, heute ist er Präsident: Er will verhindern, dass Hertha den Menschen gleichgültig ist. Dafür schreckt er auch vor unangenehmen Entscheidungen nicht zurück.
Die berühmteste Jacke Berlins ist blau, mit weißen Streifen. Links, auf Brusthöhe, ist ein blau-weißes Wappen eingestickt, das von Hertha BSC. Ein wenig schlabberig wirkt sie, keine Maßanfertigung wie die Pullover von Pep Guardiola oder die Anzüge von Joachim Löw. Ihrem Träger reicht sie etwas über die Taille, an den Ärmeln könnte sie einen Tick kürzer sein.
Das alles lässt sie neben einem gewissen Tragekomfort viele weitere Botschaften ausstrahlen. Botschaften wie Bodenständigkeit, Volksnähe, Lockerheit. Eckkneipe statt Sternelokal, Molle statt Champagner, Bolzplatz statt Konferenzraum. Und doch hat sie genau davon viele gesehen zuletzt. Ist von Besprechung zu Besprechung getingelt und hat an Verhandlungen teilgenommen, bei denen es um dreistellige Millionenbeträge ging. Natürlich war sie bei diesen Zusammenkünften die einzige Joggingjacke im Raum. Ein Unikat. Wie ihr Besitzer.
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