1:2 in Bremen : Gladbacher Krise hält an
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Grün-weißer Jubel in Bremen. Werder gewinnt erstmals in dieser Saison. Bild: dpa
Drei Spiele, drei Niederlagen: Gladbach bleibt Letzter in der Tabelle der Fußball-Bundesliga. In Bremen spielen die Borussen nicht schlecht, verursachen aber zwei Elfmeter und einen Platzverweis.
Die beste Mannschaft der vergangenen Rückrunde kommt in dieser Hinserie nicht in Tritt. Borussia Mönchengladbach unterlag gut zwei Wochen vor dem ersten Champions-League-Spiel beim FC Sevilla 1:2 in Bremen und bleibt damit Schlusslicht der Fußball-Bundesliga. „Wir werden für Kleinigkeiten hart bestraft. Die Galligkeit ist zwar da, aber in der letzten Saison ist uns vieles leichter gefallen“, sagte Borussen-Manager Max Eberl. Trainer Lucien Favre klagte: „Es fehlten ein paar Prozent, um einen Punkt zu machen.“
Trainer Lucien Favres Mannschaft war den überzeugenden Werderanern auch spielerisch unterlegen und hätte höher verlieren können. Aron Johannsson per Foulelfmeter in der 39. sowie Jannik Vestergaard in der 53. Minute trafen für Werder, Lars Stindl glich in der 45. Minute aus. Gladbach verlor in der 87. Minute zudem Granit Xhaka nach Gelb-Roter Karte. „Momentan macht es keinen Bock“, sagte der Schweizer.
Eine gute erste Halbzeit endete für Werder noch enttäuschend – als die Bremer den Ball nicht wegbekamen, nutzte Stindl minimalen Raum vor Theo Gebre Selassie und traf in der Nachspielzeit zum 1:1. Ein überraschender Ausgleich, denn Favre konnte bis dahin nicht zufrieden sein mit der Leistung seiner Mannschaft.
Immer wieder breitete er am Spielfeldrand die Arme aus, damit sein Team das Spiel auseinander zieht. Nur durch die Mitte über den formschwachen Raffael – das war Favre zu wenig. Die Bremer hatten wenig Mühe, das Mittelfeld zu verdichten, Zweikämpfe zu gewinnen und einige schöne Konter zu inszenieren.
Klar tonangebend, kam Werder durch Anthony Ujah zu zwei guten Chancen in der 27. und 28. Minute; Vestergaards Freistoß in der 21. Minute wehrte Yann Sommer im Gladbacher Tor ab. Werder profitierte von Ungenauigkeiten der Borussia. Schlampig gespielte Pässe, verlorene Zweikämpfe, insgesamt wirkte Favres Elf nach dem schwachen Saisonstart verunsichert.
Etwas unglücklich war hingegen, dass Schiedsrichter Felix Zwayer in der 39. Minute ein Foul von Marvin Schulz an Ujah gesehen hatte und auf Elfmeter entschied. Johannsson schoss den Ball cool ins Tor.
Gleich nach der Pause nutzte Vestergaard seine sieben Zentimeter Längenvorteil gegenüber Roel Brouwers und nickte nach Junuzovics Eckball zum 2:1 ein (53. Minute). Nun hatten die Bremer vor ausverkauftem Haus ihre beste Phase. Berauscht vom eigenen Wirbel liefen die Bremer allerdings in Konter wie den über Granit Xhaka zu Patrick Herrmann; der Schuss des Nationalspielers strich am Tor vorbei.
In der 88. Minute verpasste der Bremer Felix Kroos das 3:1, als er einen Foulelfmeter neben das Tor setzte. „Wir hätten die drei Punkte schon früher eintüten müssen“, sagte Werder-Kapitän Clemens Fritz. „Wir sind sehr zufrieden über die drei Punkte vor der Länderspielpause. Wir hatten vor dem Gegner Riesenrespekt, aber keine Angst“, erklärte Trainer Viktor Skripnik.