
Großartig für die Bundesliga
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Geknickter Bayer: Javi Martinez’ Foul ermöglicht Gladbach den Sieg im Topspiel. Bild: Reuters
Gladbach gewinnt ein verrücktes Topspiel gegen die Münchner. Die sind spielerisch so gut wie die Bayern-Teams, die in den vergangenen sieben Jahren Meister wurden. Aber nun fehlt die Cleverness eines Champions.
Der große Hennes Weisweiler wäre in dieser Woche hundert Jahre alt geworden. Doch solch ein verrücktes Spiel gegen die Bayern, in Weisweilers Zeiten in den Siebzigern der große Rivale im Kampf um den Titel, hat er wohl nie erlebt. Eines, in dem die Gladbacher eine Halbzeit völlig chancenlos waren – und dennoch mit einem 0:0 in die Pause kamen. Eines, in dem das Heimteam aus seiner Angststarre, der Angst vor dem Gegentor, erst durch das Gegentor befreit wird. Eines, in dem ein zunächst vollständig unterlegener Tabellenführer am Ende als Sieger und mit einem auf sieben Punkte angewachsenen Vorsprung vor dem Serienmeister dasteht.
Die Bayern waren wie vor einer Woche gegen Leverkusen die um Längen besseren Fußballer, aber sie waren wieder nicht die besseren Wettkämpfer. Sie hatten den Gegner in den Seilen, trafen aber nicht entscheidend. Die Gladbacher überstanden ihre Krise im Spiel, die Bayern aber hatten die Krise plötzlich und fanden nicht mehr zurück zu denen, die sie bis dahin waren. Dieses Bayern-Team ist spielerisch ebenso gut wie alle, die in den vergangenen sieben Jahren Meister wurden. Aber ihm fehlt die Coolness, die Cleverness eines Champions, die darin besteht, auch an Tagen, wenn sich Spielverläufe gegen jede Wahrscheinlichkeit gegen sie wenden, Lösungen zu finden.
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