Gewalt in Fußballstadien : Videobeweis gegen Fans
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„Wir müssen jetzt ehrlich diskutieren und Antworten auf diese Auswüchse finden, sonst wird die Bundesliga beschädigt“: Martin Kind Bild: dapd
Hannover 96 will mit neuer Videotechnik seine Fans überwachen. Gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung spricht Präsident Kind über die Maßnahmen. Auch eine Erhöhung der Eintrittspreise steht zur Debatte.
Im Kampf gegen die Gewalt in Fußballstadien kündigt der Präsident des Bundesligaklubs Hannover 96 neue Wege an. Er will auffällige Fans per Überwachungskamera identifizieren und dann direkt zur Kasse bitten.
„Das tut weh und spricht sich in der Fanszene herum. Wir werden zur nächsten Saison eine neue Videotechnik im Stadion installieren, die ausschließlich auf die Fanszene ausgerichtet ist“, sagte Martin Kind gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.
Die Vorfälle von Düsseldorf hätten eine neue Dimension. „Es zeigt, dass wir die Probleme unterschätzt haben. Wir müssen jetzt ehrlich diskutieren und Antworten auf diese Auswüchse finden, sonst wird die Bundesliga beschädigt.“ Kind will die Preise in den Fankurven erhöhen, wenn sich keine Besserung einstellt.
„Und wenn es ganz schlimm kommt, wird es auch bei uns in Hannover nur noch personalisierte Sitzplätze geben. Da können die Fans klagen, wie sie wollen. Wer Stehplätze haben will, muss sich ordentlich verhalten.“ Zudem fordert er, die Einlasskontrollen deutlich zu verschärfen.
Derweil sieht der Leiter der Koordinationsstelle Fan-Projekte, Michael Gabriel, nach den Vorfällen von Düsseldorf weiteres Konfliktpotential. „Es stehen ja Drohungen im Raum, wie zum Beispiel die Abschaffung der Stehplätze. Das könnte zu einer neuen Konfrontation führen.“