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Fußball-Bundesliga : Svensson will mehr bei Mainz 05

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Es geht auch anders: Bei der EM blühte Szalai auf. Bild: EPA

Vor dem Start der neuen Bundesliga-Saison gehen die Mainzer Transferbemühungen weiter: Neben Jae-sung Lee wird noch ein verlässlicher Stürmer gesucht.

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          Seinen linken Außenverteidiger hat er bekommen, Anderson Lucoqui von Arminia Bielefeld. Den gewünschten rechten Außenverteidiger ebenfalls, den Schweizer Nationalspieler Silvan Widmer vom FC Basel. Und von Holstein Kiel ist Spielmacher Jae-sung Lee gekommen. Was Bo Svensson, dem Trainer des FSV Mainz 05, jetzt noch fehlt, ist ein Stürmer. Am besten einer, dessen Vita auf eine gewisse Verlässlichkeit als Torschütze schließen lässt.

          Daran mangelte es den Rheinhessen in der vorigen Saison gewaltig, in dieser Beziehung waren sie schlechter besetzt als nahezu alle anderen Bundesligakonkurrenten. Zwar betonte Svensson immer wieder, er messe seine Angreifer nicht nur an Toren, sondern auch an Lauf- und Zweikampfleistungen, an Ballbehauptungen und Lücken, die sie in eine gegnerische Abwehr rissen.

          Zubringerwerte, bei denen insbesondere Karim Onisiwo und Ádám Szalai Qualitäten bewiesen. Aber Stürmertore verbuchten die Mainzer nur 21 an der Zahl, darunter sieben vom im Januar nach England verliehenen, weil zunehmend lustlos und einem intakten Team-Gefüge abträglichen Jean-Philippe Mateta, sechs von Robin Quaison, vier von Onisiwo, je zwei von Jonathan Burkardt und Leihstürmer Robert Glatzel sowie eines von Szalai.

          Zur neuen Saison haben sich die Reihen gelichtet. Quaisons Vertrag ist ausgelaufen; den mit 31 Treffern neuen Bundesliga-Rekordschützen des Klubs zieht es nach Saudi-Arabien, was immerhin einen gut dotierten Gehaltsplatz freischaufelt. Und Glatzel spielt künftig für den Hamburger SV in der zweiten Liga. Insofern besteht schon in der Breite Bedarf. Hoffen können die Verantwortlichen, dass Nachwuchskraft Burkardt, einer von zwei U-21-Europameistern im Kader, mehr Kaltschnäuzigkeit im Abschluss entwickelt.

          Die und eine etwas sauberere Ballführung fehlen dem aus der eigenen Jugend gekommenen Angreifer bislang noch, aber Burkardt ist gewillt, an sich zu arbeiten. Und er will fortan eine größere Rolle in Svenssons Planungen spielen – nicht von ungefähr verzichtet er auf die Teilnahme an Olympia, um die volle Vorbereitung am Bruchweg und im Trainingslager vom 20. bis 28. Juli in Österreich zu absolvieren.

          „Prägende Spielerpersönlichkeit“

          Hingegen scheint es wenig realistisch, davon auszugehen, dass Ádám Szalai noch mal in die Rolle eines Toptorjägers zurückkehrt. Der Ungar, unter dem ehemaligen Trainer Achim Beierlorzer ausgemustert und unter Jan-Moritz Lichte nicht mehr berücksichtigt, gab unter Svensson ein durchaus bemerkenswertes Comeback, freilich vornehmlich als rechtschaffener Arbeiter. Dass es auch anders geht, zeigte Szalai im EM-Spiel gegen Deutschland – ein Tor und ein Assist bedeuteten eine bessere Bilanz als in der gesamten Bundesliga-Rückrunde.

          In Jae-sung Lee haben die 05er einen neuen Mann verpflichtet, der in 93 Einsätzen 19 Tore erzielt sowie als Vorbereiter überzeugt hat. „Er war in den vergangenen drei Jahren eine prägende Spielerpersönlichkeit in der zweiten Bundesliga“, sagt Sportvorstand Christian Heidel. Mit seiner Spielintelligenz und seiner Fähigkeit, sich zwischen den Linien zu bewegen, sei der koreanische Nationalspieler „ein echter Gewinn für unsere Mannschaft. Außerdem ist er ein nimmermüder Antreiber, starker Pressingspieler und leidenschaftlicher Zweikämpfer.“

          Svensson nennt den neuen Mann einen „der besten Spieler der zweiten Liga, und das konstant seit einigen Jahren. Er ist unheimlich offensivstark und im Angriff flexibel einsetzbar. Neben seiner feinen Technik bringt Jae-sung auch eine Menge Herz mit. Die Mainzer können sich auf einen tollen Spieler freuen, der alles für unseren Verein geben wird.“

          Ihr erstes ernsthaftes Testspiel gewannen die Mainzer 2:1 gegen die Würzburger Kickers. „Das war in vielen Belangen weit entfernt von dem, was ich mir vorstelle, aber das ist ja irgendwie auch verständlich“, kommentiert Svensson die 90 Minuten, in denen man seinen Akteuren anmerkte, dass sie zwei harte Trainingswochen in den Knochen hatten. „Wir haben bisher fast nur körperlich gearbeitet“, sagte der Trainer. „Wenn man weiß, wie viele Kilometer hinter den Spielern liegen, konnte man erwarten, dass es so aussieht.“

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